Monatsarchiv: August 2011

Empfange den Heiligen Geist

Empfange den Heiligen Geist

Wenn eines meiner Kinder mich bittet, mit dem Leben meines Heiligen Geistes erfüllt zu werden, beantworte ich dieses Gebet immer positiv. Einige denken, sie haben nichts empfangen, weil sie mir nicht geglaubt haben, dass ich mein Versprechen halte. Aber ich gebe meinen Heiligen Geist gern allen, die mich bitten. Warum willst Du mir in Deiner eigenen Kraft dienen?

Ich bin die theologischen Auseinandersetzungen leid. Einige meiner Kinder streiten darüber, wann und wie man den Heiligen Geist empfangen kann, ob dies eine einmalige Erfahrung im Leben eines Gläubigen ist oder mehrmals geschehen kann. Sie hören nicht auf zu diskutieren. Viele von ihnen kommen nicht zu mir, um die richtige Antwort zu entdecken. Wenn sie es täten, würden sie erfahren, dass ich nie aufhöre zu geben.

Wenn zwei Menschen sich lieben, beschenken sie sich immer gegenseitig. Wenn sie irgendwann damit aufhören, ist das ein Zeichen dafür, dass ihre Liebe abkühlt. Sie mögen ihre Beziehung auf einer formalen oder rechtlichen Basis aufrechterhalten, aber sie haben die Spontaneität wahrer Liebe verloren.

Ich schenke meinen Kindern gern mein Leben, jederzeit, an jedem Ort, zu jeder Gelegenheit. Ich freue mich, wenn sie im ständigen Strom meines Lebens bleiben. Oft wird dieser Strom blockiert von Angst, Unglauben, falscher Selbstverdammnis und einem Gefühl der Unbrauchbarkeit. Obwohl ich mein Leben in diese Kinder hineinlege, sind sie überzeugt, ich könnte sie nicht gebrauchen, um dieses Leben anderen zu vermitteln. Sie hören auf den Betrüger, der ihnen sagt, sie vefügten nicht über die nötigen Qualifikationen oder Talente. Und die ganze Zeit über möchte mein Leben aus ihrem Innern hervorsprudeln.

Siehst Du, mein Kind, wenn ich komme, um in Menschen zu wohnen, möchte ich nicht als Gefangener im Dunkeln eingesperrt sein. Ich möchte nach außen dringen, in Strömen lebendigen Wassers aus ihnen herausfließen, nicht in einem Rinnsal, in Strömen.

Ich liebe es, Menschenleben mit meinem Leben zu verändern. Es spielt keine Rolle, wie verkommen, verwundet oder zerbrochen ein Leben ist, ich bin fähig, zu heilen und zu befreien. Ich rette so gern die, die in der Gosse des Lebens gelandet sind. Ich sehe so gern die Veränderung, die in den Verzweifelten vor sich geht, wenn sie wiedergeboren werden. Ich sehe so gern, wenn die Demütigen sich danach ausstrecken, mehr von meinem Leben zu bekommen. Ich sehe es gern, wenn die, die in den Augen dieser Welt reich sind, ihre geistliche Armut erkennen. Mein Kind, ich gebe so gern mein reiches Leben!

(Copyright: aus „Mein liebes Kind… Hören auf das Herz Gottes“, Colin Urquhart, S. 206)

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Das Geheimnis geistlicher Kraft (Chip Brogden)

Das Geheimnis geistlicher Kraft

von Chip Brogden

„Gott widersteht den Stolzen; aber den Demütigen gibt er Gnade. So unterwerfet euch nun Gott! Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch“ (Jakobus 4, 6b-7)

Es gibt ein Prinzip, das in unserem Leben und Wandel mit dem Herrn wirkt, und das ist das Prinzip der Stärke aus der Schwachheit heraus. „Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Land ererben!“ (Matthäus 5:5) Wenn wir den Segen vom Herrn wollen, müssen wir lernen, was es bedeutet, sanftmütig zu sein, denn die Stolzen werden nichts von Ihm erben.

Die Welt erklärt uns, um mächtig zu werden, müssen wir uns aufbauen, nach Stärke streben und andere dominieren. Überall gibt es Christen, die sich sehr dafür interessieren, wie sie wachsen können, stärker werden, Autorität erlangen, höher steigen, mehr bekommen. Sie suchen nach Methoden, Formeln und Techniken um sich zu verbessern. Die Ergebnisse sind jedoch enttäuschend. Viele Fehler wurden gemacht und viele Leute wurden verletzt und enttäuscht.

Der Herr hält für uns jedoch eine andere Vorgehensweise bereit. Er lädt uns dazu ein, Schwachheit zu akzeptieren, um so gestärkt zu werden. Wir werden nicht stark, indem wir Stärke annehmen, sondern indem wir Schwachheit annehmen! Dies ist das Geheimnis jeglicher geistlicher Kraft. Als Paulus dieses Geheimnis erkannt hatte, war er in der Lage zu sagen: „… denn, wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“ (2. Korinther 12:10b). Für den natürlichen Menschen ergibt dies keinen Sinn. Ich kann mich nicht erinnern, jemals gehört zu haben, dass jemand eine Predigt über geistliche Kriegsführung mit diesem Vers eröffnet hat. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass diese Lehren keine bleibende Frucht hervorzubringen scheinen.

Obige Passage aus dem Jakobusbrief gibt uns noch weitere Einsicht, warum die Starken schwach und die Schwachen stark sind. Unsere Betrachtung dieser Verse könnte in vier einzelne Abschnitte aufgeteilt werden. Lasst uns jeden dieser Abschnitte für sich beleuchten.

Gott widersteht den Stolzen

Christen sind voller Pläne und Bestrebungen, angefüllt mit Gedanken und Worten und noch vielen anderen Dingen. Es ist unmöglich festzustellen, wie stark unser Fleisch an den Dingen beteiligt ist, die wir im Namen Jesu unternehmen. Wir wissen, nicht alles kann reines geistliches Werk sein, denn oftmals ist darin nur wenig Frucht zu finden. Wir mühen und quälen uns, und obwohl wir arbeiten und schuften, scheint es als machten wir nur wenig oder gar keinen Fortschritt. Es scheint als würde etwas immer unseren Weg blockieren und uns behindern.

Die automatische Annahme ist, dass alles, was uns widersteht oder behindert, satanischen Ursprungs ist. Deshalb, wenn wir Schwierigkeiten in unserem geistlichen Leben begegnen, ist unsere erste Reaktion dem Teufel zu widerstehen oder andere Gläubige zu bitten für uns zu beten, damit Hindernisse aus unserem Weg geräumt werden. Selbstverständlich wird der Teufel versuchen uns in allem zu behindern, was Gott verherrlicht und die Finsternis bedroht. Und doch lernen wir von Jakobus 4:6, dass es da noch etwas anderes geben kann, das uns widersteht. Da gibt es noch einen Anderen, der sorgfältig auf das sieht, was wir tun und uns zuweilen daran hindert, Fortschritte zu machen.

Für manche Christen kommt es als schockierende Überraschung eines Tages zu entdecken, dass Gott, nicht der Teufel, ihnen widersteht. Der Herr selbst widersteht uns, schließt Türen, lässt Dinge fruchtlos bleiben und verdirbt uns unsere Pläne. Wie das? Weil „Gott den Stolzen widersteht“. Dieser Widerstand von Gott ist unüberwindbar. Es ist eine furchtbare Sache, gegen den Herrn zu kämpfen. Wir verbringen einen Großteil unseres Lebens damit, gegen Gott anzukämpfen, anstatt mit Gott zu kooperieren, und am Ende haben wir daraus nichts vorzuweisen. So viel Zeit und Mühe werden verschwendet, weil wir auf unsere eigene dickköpfige Weise weitermachen. Wir schreiben alle Schwierigkeiten dem Teufel zu oder anderen Menschen, unseren Umständen, unserem Umfeld, und versäumen dabei zu erkennen, dass der Herr selbst uns widersteht.

Gott widersteht den Stolzen. Das ist ein aktiver Widerstand, der unseren Weg wie ein riesiger Felsblock oder eine tiefe Erdspalte versperren wird. Alle, die auf stolzen Wegen gehen, sind in der gleichen Liga wie der Teufel selbst und werden das gleiche Gericht empfangen (vgl. 1. Timotheus 3:6). Brüder und Schwestern, dies ist eine ernste Angelegenheit. Wenn wir in irgendeiner Weise dem Stolz Raum geben, werden wir auf der falschen Seite vom Herrn stehen, doch wenn wir vor Gott und Menschen demütig sind, können wir nicht besiegt werden, denn …

Gott schenkt dem Demütigen Gnade

Die einzige Voraussetzung für Gnade ist Demut. Doch was ist Gnade? Gnade ist mehr als nur ein theologischer Begriff, der beschreiben soll, wie wir errettet werden. Gnade ist die Kraft Gottes, die in meinem Leben bewirkt, was nicht aus meiner eigenen Kraft getan werden kann. Gnade ist antreibend und pro-aktiv. Wenn ich das Ende meiner selbst erreicht habe, übernimmt die Gnade, Gott selbst, und tut, wozu ich selbst unfähig bin. Was ich zu allererst nicht selbst tun kann, ist mich selbst zu erretten, und so vertraue ich auf die Gnade Gottes, Jesus Christus, die mich errettet. Doch Gottes Gnade wird mich nicht nur durch die Pforte bringen; sie führt mich auch den Weg entlang. Die Gnade Gottes dreht mich nicht nur in die richtige Richtung, sondern geht jeden einzelnen Schritt meines Weges mit mir. Denn die Gnade ist eine Person!

Es sollte eigentlich klar ersichtlich sein, dass Gott uns keine Gnade geben wird, solange wir noch stolz sind. Warum? Weil er keinem Fleisch die Erlaubnis geben wird, sich in Seiner Gegenwart zu verherrlichen. Er möchte, dass unser Innerstes durch und durch von uns selbst entleert wird. Wenn wir aufhören zu tun, was wir ohnehin nicht tun können, beginnt Er zu tun, wozu wir nicht in der Lage sind. Das Problem ist nur, dass wir immer noch meinen, so viele Dinge selbst tun zu können. Je eher, desto besser müssen wir lernen: „Getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15:5b). Nichts! Aber es ist die menschliche Natur, es dennoch selbst zu versuchen. Diese menschliche Natur ist das Fleisch. Es hindert uns daran, in die Gnade einzutreten. Gott kann niemanden retten, der immer noch versucht, sich selbst zu retten.

Gleichermaßen kann Gott nicht tun, was wir noch selbst zu tun versuchen. Er wird warten – Wochen, Monate oder gar Jahre – bis wir uns selbst erschöpft haben. Wenn unsere eigene Stärke vollkommen verbraucht ist und wir endlich zu Ihm gehen in unserer Schwachheit, wird Er unsere Stärke werden und wir werden entdecken, dass die Gnade da ist, um das Unmögliche zu tun. Dann wissen wir, dass nicht wir es waren, sondern der Herr. Alle Ehre fließt Ihm zu und wir behalten nichts davon für uns selbst.

Betrachten wir, wie oft die Jünger den Versuch unternahmen, Jesus zu korrigieren. Wie oft sie mit dem Herrn argumentierten. Wie viele Male standen ihre Gedanken im Gegensatz zu denen des Herrn. Wie oft nötigten sie ihn, zu handeln. Und der Herr korrigierte sie recht geduldig. In jedem Fall können wir erkennen, dass Er der Herr ist und sie die Jünger. Diese Rollen dürfen niemals verwechselt werden. Er ist der Meister und wir seine Diener. Wir geben ihm keine Anweisungen, die gibt Er uns. Wir unterweisen ihn nicht, Er unterweist uns. Wir führen ihn nicht, Er führt uns. Er wurde nicht für uns erschaffen, sondern wir wurden für Ihn erschaffen. Er dient uns nicht nach unserem Wohlgefallen, sondern wir dienen Ihm nach Seinem Wohlgefallen. Also müssen wir Ihm angepasst sein, nicht anders herum. Der Herr wird sich niemals bei uns entschuldigen und sagen: „Es tut mir leid. Ich war im Unrecht. Wir machen es auf deine Weise.“ Wie lächerlich! Wie absurd! Doch oft leben wir als erwarteten wir von Ihm, genau das zu tun. Wir haben uns nicht gedemütigt.

Alle, die stark sein wollen im Herrn, müssen erkennen, dass Seine Kraft durch unsere Schwachheit freigesetzt wird (vgl. 2. Korinther 12:9). Mache dir bewusst, dass du schwach bist – ob du es zugibst oder nicht, doch die Kraft der Demut liegt in der Erkenntnis und Übereinstimmung mit Gott, dass wir wirklich nichts aus uns selbst vollbringen können. Gottes Kraft ist nicht für solche mit natürlichem Charisma, Talent, Leiterschaftsqualitäten, Bildung, Training oder „Verbindungen“. Gott hält nicht nach Freiwilligen Ausschau, die ihm dienen, wie es ihr eigener Zeitplan zulässt, sondern beansprucht Jünger, die bereit sind, ihr eigenes Leben niederzulegen. Das Fleisch zählt nichts in geistlichen Angelegenheiten. Gottes Kraft wird uns nicht offenbart, wenn wir stolz sind, sondern wenn wir demütig sind. Jegliche Demonstration der „Kraft“, die sich durch einen stolzen Mann oder eine stolze Frau manifestiert, ist schlichtweg nicht von Gott und verdient kein Vertrauen. Geistliche Gaben mögen nachgeahmt werden können, doch geistliche Frucht kann nicht gefälscht werden. Wir werden die Falschen und die Wahrhaftigen aufgrund ihrer Frucht, nicht ihrer Gaben, erkennen (Matthäus 7,20). Sanftmut ist eine wichtige Eigenschaft geistlicher Frucht (Galater 5,22). Gaben mögen die Frucht begleiten, aber Gaben dürfen niemals Ersatz für Frucht sein.

Das Geheimnis ist somit …

Sich Gott zu unterstellen

Brauchen wir heute die Kraft Gottes? Trachten wir heute nach dem Leben des Herrn? Sehnen wir uns danach, dass er die Herrschaft über unser Leben hat? Sehnen wir uns heute nach Ihm? Dann ist jetzt die Zeit gekommen, uns bedingungslos und von ganzem Herzen Ihm zu unterstellen. Wir sollten diesen Prozess nicht Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre hinauszögern. „Will jemand mir nachkommen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“ (Lukas 9,23) Tu es heute, tu es jetzt. Wenn wir sowieso täglich unser Kreuz aufnehmen müssen, lasst uns unsere Häupter beugen und unseren Geist aufgeben, anstatt um unser Leben zu kämpfen, was unsere Agonie nur verlängert. Das Geheimnis des Überwindens ist das tägliche Sterben.

Wenn Gott dem Demütigen Gnade schenkt, dann sollten wir ein ausgeliefertes Leben leben, um so den Strom der Gnade anzuzapfen. Stirb dem Selbst, stirb der Bemühung, stirb den Anstrengungen, stirb dem Pläneschmieden. Hör auf zu ringen, zu kämpfen, dich zu winden, lass alles Argumentieren, alle Vernünfteleien, alles Verhandeln – hör mit all dem auf und liefere dich aus, beuge dich, gib auf und leg dich vor Ihm nieder! Demut ist keine äußerliche Show, sondern eine Herzenshaltung, die tatsächlich sagt: „Ich werde dem Wirken Gottes nicht widerstehen. Ich werde mit dem Herrn nicht streiten. Ich werde nicht auf meine eigenen Wege bestehen. Ich erkenne und bekenne, dass ich getrennt von Ihm nichts tun kann. Ich bin fertig. Herr, ich schaue auf dich, dass du in mir und durch mich tust, was ich nicht tun kann.“ Freunde, falls wir es wirklich so meinen, wenn wir es sagen, werden wir ganz selbstverständlich mehr Zeit im Gebet, mehr Zeit im Wort, mehr Zeit vor Gott verbringen, weil wir erkennen werden, dass wir nichts wissen und nichts tun können, ohne von Ihm zu hören. Wenn Christus die Herrschaft in allen Dingen haben soll, muss es genau HIER anfangen. Demut bietet dem, wie der Herr mit uns umgeht, keinen Widerstand.

Wenn wir dem Herrn unterstellt sind, finden wir Gnade. Wir finden Frieden. Wir finden Ruhe. Alle Dinge sind in Seiner Hand, und Er macht alle Dinge gut. Wir müssen uns nicht davor fürchten, was irgendein Teufel oder irgendein Mensch uns antun könnte. Dem Herrn unterstellt zu sein bedeutet, unter Seiner Obhut zu sein, unter Seiner Leitung, unter Seiner Kraft, unter Seinem Schutz. Wenn sollte ich fürchten? Was können Menschen mir antun? Was kann mir der Teufel antun? Wenn ich mich unter die mächtige Hand Gottes gedemütigt habe, wird er mich zur rechten Zeit erheben; Er wird mich rechtfertigen; Er wird mich verteidigen; Er wird für mich kämpfen. Wenn wir Gott vollständig unterworfen sind, wenn unsere Auslieferung an den Herrn vollständig ist, dann ist der Sieg gesichert. Wir werden …

Dem Teufel widerstehen, so wird er fliehen

So oft versuchen wir zu widerstehen und doch werden wir besiegt. Warum? Einfach deshalb, weil wir versuchen dem Teufel zu widerstehen, bevor wir uns zuerst Gott unterstellt haben. Es gibt eine ordnungsgemäße Reihenfolge, die ohne Ausnahme beachtet werden muss. Erstens müssen wir das Prinzip Gottes verstehen, nach dem er den Stolzen widersteht, den Demütigen aber Gnade schenkt. Dies ist die Grundlage all unseres Tuns. Zweitens, das Wort „so“ bedeutet, dass jene, die dieses Prinzip lernen, auch dementsprechend handeln werden. Wenn sie diese Wahrheit verstehen, „so“ werden sie sich Gott unterwerfen. Drittens, als Ergebnis ihrer Unterwerfung vor Gott, werden sie erfahren, dass der Teufel flieht, wann und wo immer sie ihm Widerstand leisten. Das Wort „Fliehen“ bedeutet „in Schrecken davon rennen“. Wie wunderbar! Wie fein ist es, den Teufel in Schrecken vor uns davon rennen zu sehen, anstatt anders herum! Das sollte eine alltägliche Erfahrung für alle Christen sein. Das ist das normale Christenleben, ein Leben, das überwindet.

Das gesamte Sinnen Satans ist, uns von den himmlischen Regionen in Christus (Epheser 2,6) herunterzuziehen und uns in irgendeine irdische, fleischliche Sache zu verwickeln, die uns die Kraft entzieht und unsere geistliche Autorität vermindert. In Bewusstsein dessen weist uns der Herr an, täglich „erlöse uns von dem Bösen“ (Matthäus 6,13ff) zu beten. Was soviel heißt wie „Erlöse uns von dem Irdischen, dem Fleischlichen, dem Weltlichen, dem Selbstsüchtigen, dem Natürlichen, dem Menschlichen, in dem Satan Einfluss hat, um Böses gegen uns zu wirken. Erlöse uns von allem, was uns behindert und ablenkt, und bringe uns in das Königreich Deines geliebten Sohnes, damit wir im Geist und in der Wahrheit an himmlischen Örtern wandeln und Deine Herrschaft über alle Dinge, die darunter liegen, demonstrieren“. Brüder und Schwestern, auf diese Weise zu beten bedeutet dem Teufel zu widerstehen. Er kann vor uns nicht bestehen, wenn wir hohen Grund einnehmen und das Zeugnis des Herrn beibehalten.

Wenn wir ungeduldig werden und ins Fleisch verfallen, werden wir schwächer. Im Fleisch zu reagieren vermindert geistliche Autorität, und das muss um jeden Preis vermieden werden. Dem Fleisch seinen Willen zu lassen, und wenn auch nur für einen Moment, garantiert Niederlage gegen einen geistlichen Widersacher (Philipper 3,3). Jegliches Vertrauen auf das Fleisch zu verlieren bedeutet, den höheren Grund des Geistes einzunehmen. Dem Fleisch mit Fleisch zu begegnen bedeutet, dass der Sieg an den Stärkeren geht – und es gibt gemäß dem Fleisch immer einen der stärker ist als du. Stattdessen, wenn Menschen im Fleisch gegen dich kommen, lass sie gegen dich kommen. Wenn es ihr Wunsch ist, im Fleisch mit dir zu streiten und dich herauszufordern, reagiere nicht in gleicher Weise. Wenn sie dich grundlos angreifen, lass sie angreifen, denn das Fleischliche, das Natürliche, kann das Geistliche nicht besiegen. Der dem Herrn unterworfen ist hat Autorität über die, die Ihm nicht unterworfen sind. Fleisch wird vom Geist überstimmt. Hass wird von Liebe außer Kraft gesetzt. Dunkelheit wird von Licht vertrieben. Tod wird vom Leben entmachtet. „Der aus dem Himmel kommt, ist über allen.“ (Johannes 3,31ff)

Wir bieten Menschen, die uns schaden wollen, keine Gegenwehr, keine Verteidigung, kein Argument, keine Rechtfertigung. Wir kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut (Epheser 6,12a). Wir widerstehen Satan, nicht der Person. Wir stehen gegen den Teufel und unternehmen nichts gegen das Instrument, das der Teufel benutzt. Wir unterstellen uns Gott, wir bieten Menschen keinen Widerstand, doch wir stehen fest gegen den geistlichen Widersacher. Äußerlich, vor anderen, erscheinen wir schwach. Doch innerlich, vor Gott, sind wir stark. „Denn ob wir schon im Fleische wandeln, so streiten wir doch nicht nach Art des Fleisches; denn die Waffen unsrer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen, sodass wir Vernunftschlüsse zerstören“ (2. Korinther 10,3-4). Wenn wir gemäß dem Fleisch kämpfen, werden wir unserer geistlichen Kraft entleert. Kämpfen wir gemäß des Geistes, werden wir unserer fleischlichen Stärke entleert. Was möchtest du haben – geistliche Autorität oder fleischliche Macht? Du kannst beides bekommen, doch beides gleichzeitig haben kannst du nicht.

Wir sehen uns mit risikoreichen, gefahrvollen Zeiten konfrontiert. Das Geheimnis der geistlichen Kraft, die uns durch diese Zeiten bringt, ist Demut. Der Arm des Fleisches wird versagen. Brüder und Schwestern, da wir Schwäche nicht vermeiden können, sollten wir sie auf bestmögliche Weise nutzen. Lasst uns den Umgang des Heiligen Geistes mit uns annehmen und Ihm keinen Widerstand leisten. „Demütiget euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.“ (Jakobus 4,10). Amen.

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Originaltitel: The Secret of Spiritual Power
©2007 Chip Brogden, All Rights Reserved.
Website: www.theschoolofchrist.org
Die Rechte an dieser Übersetzung liegen bei der Übersetzerin:
©2007 Gabriele Kohlmann, www.soulfood4u.de

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Die Feuerbraut

Die Feuerbraut

(von Michal Ann Goll)

Was macht Feuer? Es verzehrt! Was verzehrt es? Es verzehrt Unrat, Abfall, Spreu und all die Dinge, die keinen Bestand haben. Nichts „Fleischliches“ bleibt zurück, nur Gott, unser verzehrendes Feuer bleibt. Alles, was zu sehen ist, ist ER! Die Braut ist verschmolzen mit IHM

Ist es angenehm, im Feuer zu sein? Tut es weh? Geht ein Mensch freiwillig in die Flammen?

Das Feuer beginnt mit Liebe und bewirkt in uns einen Ruf, höher zu kommen, näher zu IHM und zu Seinen Wegen. So ähnlich, wie die Insekten in der Nacht vom Licht angezogen werden. Sie werden angezogen von einer „Macht“ , die sie weder verstehen noch einordnen können und diese Macht bringt ihnen den Tod.

Was ist „die Feuerbraut“?

Die Feuerbraut ist eine Braut, die für Gott brennt, in Aufruhr wegen ihrer eigenen Unzulänglichkeiten, ihrer Sünden, ihrer Fehler. Vielleicht hat sie in der Vergangenheit mit Feuer gespielt, mit fremdem Feuer, dem Feuer des Götzendiensts. Ganz sicher hat sie mit verschiedenen Feuern zu kämpfen gehabt, dem Feuer der Seele und dem Feuer des Fleischs. Was sollte Gott mit ihr anfangen, wie könnte er jemals sein Siegel auf ihr Herz setzen?
Fehler, Enttäuschungen, Ärger und Neid versuchen, den Fluß der Liebe zwischen ihr und IHM zu unterbrechen.

Wenn die Braut nur versteht: Er weiß und sieht alles. Alles was Er möchte, ist ihre Liebe. Seine Liebe ist stark genug, all ihre schwachen Punke, ihre Nöte, ihre Patzer zuzudecken. Er hat längst alles bezahlt. Sie sieht, sie beginnt seine Wege, seine Liebe zu verstehen und während das Feuer in ihr auflodert, eilt sie auf Ihn zu und ruft: „Hilf mir, Gott“! Der Luftzug, den sie verursacht, als sie zu Ihm läuft, facht das Feuer weiter an und es lodert heller und heller. Je schneller sie läuft, desto stärker lodert das Feuer und es verbrennt in kürzester Zeit den Unrat und die Spreu. Und lässt sie lebendig verbrennen.

Herz in Flammen

Und dann geschieht die Verwandlung. Sie ruft: „Mehr Feuer! Mehr Feuer!“ Sie sieht IHN wie noch nie zuvor. Die Verlockungen (Verführungen) der Vergangenheit liegen weit hinter ihr. Die intensive Hitze des Feuers hat ihr Herz verändert. Es wird verwandelt in kostbares Gold, rein, heilig. Es ist eins mit IHM. Es gehört IHM. Ihr Leben ist komplett mit dem Seinem verschmolzen, ihr Herz gehört nicht mehr ihr, sondern IHM. Ihr Wille ist Sein Wille.
Sie gehört IHM, total, vollständig, für immer!

Er befreit von Selbstbezogenheit

In uns erwacht heute ein Hunger. Wir möchten zu IHM laufen. Wir möchten Sein Feuer erleben, aber wir fürchten uns, in Seine flammenden Arme zu laufen. Wir haben Angst vor den Schmerzen und dem, was dort mit uns geschieht.

Es gibt nämlich Dinge in unserem Herzen, an denen wir hängen. Wird Er sie von mir fordern? Und werde ich das aushalten? Während wir uns das fragen, wird uns bewusst, dass wir verborgene „Schätze“ haben, die nicht da sein sollten. Wir kämpfen mit Verdammnisgedanken, weil wir wissen, dass wir diese „Schätze“ nicht besitzen sollten.

Wir wissen: Ihn sollten wir lieben, Ihn allein – und wenn es nicht so ist, halten wir uns für ungeeignet, disqualifiziert. Und während uns Hoffnungslosigkeit hinabzuziehen droht, geschieht etwas. Mitten in all unseren Kämpfen und inmitten der Entmutigung steht ein Mann vor uns. Er ist pures Licht, pure Reinheit und Klarheit. Er schaut uns an und erobert uns mit seinem Herzen, das so sanft und so liebevoll ist. Unsere Augen sehen weg von unseren Fehlern und alles was wir sehen, sind Seine Augen, durch die Er uns Sein Herz zeigt. Ah, Er befreit uns von uns selber.

Wir beginnen, auf Ihn zuzugehen. Gehen ist zu langsam… Er ist so wunderbar. Wir fangen an zu rennen, das Match ist kurz und wir lodern in Leidenschaft für IHN. Wir werden die Feuerbraut

Gottes Segen
Michal Ann Goll
Ministry to tue Nations
www.MichalAnnGoll.com

„Wie im Wasser das Gesicht dem Gesicht entspricht, so das Herz des Menschen dem Menschen.“ Sprüche 27:19

Gebet –

„Lieber Papa! Wie wir Dich brauchen! Wir müssen Jesus sehen wie nie zuvor. Wir bitten Dich, unsere Herzen zu erobern und unsere Augen. Entfalte in uns die Tiefen Deiner Liebe. Nimm uns mit zu dem Ort der Veränderung (Verwandlung), wo wir uns  sehen wie wir wirklich sind, aber auch, wir unser Herz vor Leidenschaft für Dich brennt. Verbrenne  die schmutzigen Kleider der Verdammnis, der Sünde, der Angst und der Ablehnung und kleide uns mit Deinem Licht. Wir brauchen Dich dringend, sind verzweifelt und laufen zu Dir. Zünde dieses Feuer an, das keiner anderen Flamme unterliegt. In Jesu Namen -Amen“.

Anmerkung

Hier werden „Nägel mit Köpfen gemacht“. Ich ermutige Euch, dieses Wort noch einmal zu lesen. Aber ich möchte, dass Du inne hältst, wenn Du zu der Stelle kommst wo steht: „Wird ER sie (verborgene Schätze) von mir fordern? Und: „Werde ich das aushalten?“ Einige werden sofort wissen, das hier eine Entscheidung zu treffen ist, diese Tatsache arbeitet schon lange in Dir.

Kompromisse haben versucht, Eintritt zu bekommen – vielleicht haben sie ihn bereits erlangt. Hier brauchen wir Gottes Hilfe. Wir müssen umkehren und Ihn bitten, uns mehr von Seiner Liebe zu offenbaren. Je mehr wir von Ihm trinken, desto geringer wird der Appetit auf sogenannte „Deals“ und wir werden anfangen, alles zu hassen, was sich zwischen IHM und uns stellen will – denn wir wollen IHN – voll und ganz.

Gib Verdammnis keinen Raum. Lass Dich von Ihm erobern! Er wartet begehrlich darauf, zum Zuge zu kommen. Und es ist so einfach. Beginne einfach, IHM entgegen zu gehen. Wenn Du erst einmal läufst, wirst Du es nicht schaffen, Dich länger zurück zu halten. Er ist so wunderbar. Du wirst anfangen zu rennen und die Flamme der Leidenschaft wird in Dir auflodern.

(Wenn Dir diese Botschaft geholfen hat, dann denk daran, sie ein paar mal zu kopieren und gib sie weiter.)

Michal Ann Goll
Übersetzung: Beate Nordstrand für www.seinetoechter.de

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Entfliehe der Kirchlichkeit! (Chip Brogden)

Entfliehe der Kirchlichkeit 

von Chip Brogden

Es ist wichtig, dass wir klar zwischen der wahren Kirche (der Ekklesia) und der institutionalisierten Kirche, der organisierten Religion oder Religion im Allgemeinen unterscheiden. Am einfachsten finden wir einen Anfang, wenn wir darüber sprechen, was organisierte Religion nicht tun kann.

Organisierte Religion kann kein Leben gewähren.

„Und darin besteht das Zeugnis, dass uns Gott ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohne. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.“ (1. Johannes 5:11,12)

Im Gegensatz zur allgemeinen Ansicht lebt der Herr Jesus Christus nicht innerhalb der Matrix organisierter Religion. Die Ekklesia, wie auch unser Herr, ist vollkommen anders. Ich kann es euch ohne jeglichen Zweifel beweisen. Können wir einer „Kirche“ beitreten? Ja, wenn wir den Satzungen und Anforderungen entsprechen. Können wir der Ekklesia beitreten? Nein, in sie müssen wir hineingeboren werden. Oder um es genauer zu sagen, wir müssen in sie hinein wiedergeboren werden. Es ist keine Frage des Beitretens oder des Nichtbeitretens, sondern die Frage: Leben haben contra kein Leben haben. „Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.“

Manche glauben irrigerweise, Jesus habe eine Bewegung gegründet oder eine neue Religion geformt. Nein, die Welt hatte bereits Bewegungen und Religionen und sollte sie auch im weiteren Verlauf der Geschichte haben. Es lag nicht in seiner Absicht, eine neue Religion zu gründen. Was brachte er uns? Was gab er der Welt? Er gab uns sich selbst als unser Leben.

Mohammed, Buddha, Konfuzius oder Sokrates mögen uns gute Lehrsätze bringen und uns etwas zu moralischer Vortrefflichkeit und religiöser Philosophie zu sagen haben. Dazu mag das eine oder andere im weiteren Sinne als Unterstützung in Bezug auf die Humanität dienen. Doch Jesus ist anders: Er bringt uns sich selbst als unser Leben. Es ist nicht so, dass er uns lediglich einige Lehren übertragen und gewisse Tugenden in die menschliche Rasse eingebracht hat, bevor er wieder in den Himmel hinauf genommen wurde. Es geht weit darüber hinaus, als dass er nur ein Beispiel für uns ist, dem wir folgen sollen, der Standard, nach dem unsere Moral gemessen wird, da wir ängstlich flüstern: Was würde Jesus tun? Nein, ER SELBST kam, um unser Leben zu sein. Er ist Retter und Rettung. Er ist Erlöser und Erlösung. Er ist Heiler und Heilung. Er ist Spender des Lebens und er ist das Leben.

In IHM ist Leben, denn er IST Leben. Alle, die in ihm sind, besitzen Leben, und das Leben besitzt sie. Das Leben ist in dem Sohn, der Sohn ist in mir und ich bin in dem Sohn. Wir teilen uns ein gemeinsames Leben. „Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm.“ (1. Korinther 6:17)

Alle, die Leben besitzen, werden in ihrer Gesamtheit die Ekklesia genannt, die Gemeinde, der Leib Christi. Die einzelnen Glieder der Ekklesia werden Christen genannt. Sie sind die, welche in Christus sind. Sie bleiben in ihm, und er bleibt in ihnen.

Du fragst vielleicht, ist ein Christ nicht jemand, der dies oder jenes glaubt oder sich so oder so verhält? Unsere Antwort ist, dass sie wohl dies oder jenes glauben bzw. sich so oder so verhalten, doch der Glaube oder das Verhalten, wenn sie auch bei der Identifizierung helfen, sind es nicht, was sie zu Christen macht. Es ist das Leben. Sicherlich, Christen haben ein Kernsystem von Glaubensgrundsätzen und Praktiken. Doch das charakteristische Merkmal eines Christen ist Leben. Es ist noch nicht einmal „der Herr meines Lebens“, was auf etwas außerhalb von Ihm hinweist, über das ich noch die Kontrolle habe; es ist „der Herr ALS mein Leben“.

Organisierte Religion bringt intellektuelles Christentum. Es kann nicht Leben geben. Was meine ich mit intellektuellem Christentum? Es ist das ABC-Evangelium. Vielleicht habt ihr schon davon gehört. Erlösung wird in drei einfachen Schritten erlangt: „A“ steht für „anerkenne, dass du ein Sünder bist“, „B“ steht für „bereit sein zu glauben, dass der Herr Jesus dich retten kann“ und „C“ steht für „Christus als deinen persönlichen Retter bekennen“. Was stimmt daran nicht? Ganz einfach: Es ist kein Leben darin enthalten. „ABC“ wird uns nicht retten. Durch „ABC“ findet keine Begegnung mit Jesus statt, der allein Leben ist. Es ist nur eine intellektuelle Akzeptanz und Bestätigung dessen, was als „Drei einfache Schritte“ präsentiert wird – ich glaube das, ich sage es und das macht mich zum Christen, richtig? Nein, es macht dich nur religiös. Es gibt viele Menschen, die „Religion“ bekommen, doch sie bekommen nicht Jesus.

Organisierte Religion hat das Christentum dazu gebracht, sich zum Kirchenwesen zu wandeln, mit einem Evangelium, das einfach zu glauben, dessen Ausleben aber ungleich schwieriger ist.

Organisierte Religion kann Doktrinen, Lehre und einen Glauben bringen. Einiges davon mag moralisch vorzüglich und gut sein. Manches mag sogar biblisch klingen, wie „Drei leichte Schritte“. Nichtsdestotrotz kann organisierte Religion kein Leben gewähren. Warum? Weil sie kein Leben hat, welches sie geben könnte. Jesus Christus ist das Leben. Und Jesus lebt nicht in dieser Matrix der organisierten Religion. Er gibt sich SELBST. Wie kann irgendein Mensch, eine Organisation oder eine Bewegung von sich selbst behaupten, einen anderen Menschen herzuschenken, und noch viel weniger, das Leben von Jesus Christus selbst zu gewähren? Nur Jesus selbst kann sich als unser Leben geben.

Ihr seht also, das Äußerste, was irgendjemand von uns tun kann, ist, Menschen zu Jesus als alleinige Quelle des Lebens weisen. Sie mögen durch uns mit diesem Leben in Kontakt kommen, doch wir können ihnen kein Leben geben. Zu denen, die der organisierten Religion verpflichtet sind, ruft Jesus aus: „Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, darin das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir zeugen. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu empfangen.“ (Johannes 5:39,40) Kommt zu mir! – nicht: „Prägt euch diese drei leichten Schritte ein und besucht am Sonntag die Kirche eurer Wahl.“ Kommt zu MIR! Er ist Leben.

Die Kirche oder auch Gemeinde, die Ekklesia des Herrn, ist die Synthese von Individuen, die die Offenbarung Jesu haben und die zu ihm gekommen sind, um ihn als ihr Leben zu empfangen. An dieser Stelle beginnt die Konfusion. Fix verwenden wir den Begriff „Kirche“ oder „Gemeinde“ um Dinge zu beschreiben, die nicht die Ekklesia des Herrn sind. Ein Gebäude, das religiösen Zusammenkünften gewidmet ist, wird „Kirche“ genannt. An religiösen Veranstaltungen teilzunehmen, nennt man „zur Kirche gehen“. Eine gute Botschaft oder gute Musik hören während einer religiösen Zusammenkunft, wird „Gemeinschaft haben“ genannt (ein bekannter Liedtext sagt „lasst die Musik ertönen, lasst uns Gemeinschaft haben!“) Ein Mitglied einer gemeinnützigen Organisation zu werden, der ein Gebäude gehört, das religiösen Zusammenkünften gewidmet ist, wird „Kirchenbeitritt“ genannt. Verantwortung als Gründer oder gewählter Leiter einer solchen Organisation zu tragen, heißt „einer Kirche vorstehen“. Erweiterungen an dem Gebäude vorzunehmen, das religiösen Zusammenkünften dient oder die Mitgliederzahl einer gemeinnützigen Organisation zu erhöhen, wird als „Kirchenzuwachs“ oder „Gemeindewachstum“ bezeichnet.

Warum sind wir so geist- und wortreich? Warum wählen wir unsere Ausdrucksweise so sorgfältig? Aus Gründen der Bequemlichkeit oder auch Gleichgültigkeit ist es den Menschen zur Gewohnheit geworden „Kirche“ zu sagen anstatt „eine gemeinnützige Organisation, der ein Gebäude gehört, das religiösen Zusammenkünften gewidmet ist“. Für welche Nomenklatur sich der Einzelne auch entscheiden mag, wir ziehen eine Linie und machen eine klare Unterscheidung zwischen „Die Kirche (Gemeinde)“ und „Kirche“, in der Hoffnung, den Unterschied zwischen dem, was Menschen für gewöhnlich „Kirche“ nennen und dem, was der Herr als „die Gemeinde“ bezeichnet, deutlich zu machen. Wie vorstehend aufgezeigt, ist vieles von dem, was wir als Kirche oder Gemeinde bezeichnen, lediglich organisierte Religion. Es ist nicht die Ekklesia des Herrn.

Wir sehen die Dinge so, wie man uns gelehrt hat sie zu sehen; wir sehen die Dinge nicht, wie Gott sie sieht. Es ist sehr einfach, Dinge in den Begriffen organisierter Religion zu bestimmen und zu beschreiben, weil es irdisch, weltlich und natürlich ist. Fragt die Leute auf der Strasse. Was ist Kirche? – Na ja, es ist das Gebäude dort, mit dem Kirchturm. Was ist ein Pastor? – Der, der auf der Kanzel steht und predigt. Was ist ein Christ? – Das sind die Leute, die oft ihre Bibel lesen, viel beten und ständig in die Kirche gehen … na, eben gute Werke tun und so. – Ihr seht, wie einfach definierbar es ist. Es ist greifbar, konkret. Darauf können wir unsere Hände legen.

Doch die Realität ist, das alles, was die Ekklesia, den Leib Christi ausmacht, geistlich ist und somit unsichtbar für das nackte Auge. Es ist nicht körperlich. Es kann nicht in Geld und Statistiken gemessen werden.

Nun stellt jemandem, der es besser weiß, die gleichen Fragen. Was ist Kirche? – Die Kirche, die Ekklesia, ist eine Verbindung von Individuen, die die Offenbarung Jesu haben und zu ihm gekommen sind, um ihn als ihr Leben in Empfang zu nehmen. Wo finde ich das? Wonach muss ich Ausschau halten? – Das kannst du nicht, das wäre, als würdest du versuchen, den Wind in der Hauptstrasse Nr. 101 zu finden. Es ist außerhalb geografischer Beschreibung; es ist überall und nirgendwo. Was ist ein Pastor? – Jemand, der dazu berufen ist, die Schafe des Herrn zu weiden als Hirte unter dem einen großen Hirten. Hm, meinst du Predigen? – Nein, nicht unbedingt oder ausschließlich. Du meinst einen Theologieprofessor? – Nein, nicht wirklich. Na ja, egal … aber was ist ein Christ? – Oh, das ist einfach: jemand, der in Christus ist. Was meinst du damit … „in Christus“? Meinst du nicht eher „an Christus glauben“? – Nein, ich meine „in Christus SEIN“, in Einheit, eins sein mit ihm. Aha, und wie sieht DAS aus? Wie viele Kapitel der Bibel lesen sie am Tag? Wie lange beten sie? Wie oft gehen sie in den Gottesdienst? – Es widersetzt sich einer Beschreibung, denn die Wahrheit ist, dass es nichts mit dem Äußerlichen, sondern nur mit dem Inneren zu tun hat. Wie der Wind: Man kann seine Auswirkungen sehen, doch kann man nicht erklären, woher er kommt und wohin er geht; so sind jene, die aus dem Geist geboren sind (Johannes 3). Dieses unsichtbare Leben ist die Besonderheit der Ekklesia. Wenn es dir gelingen sollte, den Wind in einem Beutel zu fangen, dann kannst du auch die Christen in ein Gebäude stopfen und es „Kirche“ nennen. „Man wird nicht sagen: Siehe, hier! oder: Siehe, dort ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ (Lukas 17:21)

Aus unserem Blickwinkel hier auf Erden kann organisierte Religion leicht gesehen, gefühlt, angefasst, erfahren, bemessen, benannt, charakterisiert, kategorisiert, analysiert und erklärt werden. Wir können ihren Fortschritt aufzeichnen und die Daten an die Wand hängen, auf sie zeigen und sagen, jawohl, wir haben so viele Millionen Bekehrte hier und so viele Millionen Mitglieder dort. Das Kirchenwachstum steigt (oder nimmt ab), wir haben letztes Jahr so und so viele Millionen Euro, Dollar etc. eingenommen und im Vergleich zu anderen Weltreligionen nehmen wir den soundsovielten Platz ein. Wir haben in diesem Teil der Welt soundsoviel tausend Kirchen, soundsoviele Pastoren und christliche Mitarbeiter und wir haben die Bibel in die und die verschiedenen Sprachen übersetzt.

Währenddessen ist das, was die echte Kirche, die Ekklesia, antreibt, unsichtbar, geistlich, ätherisch, in dieser Welt, doch nicht von dieser Welt, verborgen, verschleiert, schwer zu beschreiben in verständlichen Begriffen. Wir können kein Datenmaterial erstellen und es an die Wand hängen. Selbst diejenigen, die wissen, was die Ekklesia ist, haben manchmal Schwierigkeiten, sich auszudrücken. Fragt sie, wo diese Kirche, diese Gemeinde zu finden ist, von der sie so sehnsüchtig sprechen und sie werden geneigt sein zu antworten: „Ich bin nicht sicher, ob ich weiß, wo diese Kirche ist, Bruder/Schwester, doch weiß ich gewiss, wo sie nicht ist!“

 

Stellt euch nun vor, der Herr weckt euch eines Nachts auf und sagt: „Komm hier herauf und ich werde dir die Kirche zeigen.“

Du erwartest, dass er dich jetzt die Strasse hinunter bringt, zum Familien-Lobpreis-Zentrum etc. oder quer durchs Land, dorthin, wo die Massen sagen, dass sie Erweckung erleben; doch anstatt dessen merkst du, die Erde hinter dir lassend, wie du hoch in die Luft getragen wirst, und in einem Augenblick reist du über die Grenzen des zeitlichen Universums hinaus und in das geistliche Reich hinein, mit Christus an himmlische Orte gesetzt, dort im Thronraum Gottes.

Dort mit dem Herrn sitzend und hinunter auf die Welt blickend, finden wir heraus, dass aus dieser Perspektive alle Kathedralen, Kirchengebäude, Lobpreiszentren, Heiligtümer, Organisationsgebäude der Konfessionen, Seminare, die Zehnten und die Opfer, Mitgliedsdatenbanken, Bewegungen … sie alle verschwinden aus der Sicht. Alles schmilzt weg. Er sieht nicht die evangelikale Kirche, die Baptisten, die Methodisten, die Lutheraner, die Presbyterianer oder die Römisch-Katholische Kirche. Er sieht nicht die Pfingstler, die Charismatiker, die Fundamentalisten, die Christlich-Konservativen oder die Religiöse Rechte. Er sieht die Gebäude, die religiösen Zusammenkünften gewidmet sind, nicht als bedeutender oder besonderer an als andere Gebäude. Er sieht Pastoren, ja – doch seltsamerweise sieht er nicht jeden Vorstand einer gemeinnützigen Organisation, die ein Gebäude besitzt, das für religiöse Zusammenkünfte bestimmt ist, als einen Pastor. Und nicht nur die Pastoren sehen anders aus von unserem himmlischen Beobachtungsposten. Alles sieht eigenartig aus. Irgendwie rückwärts. Apostel sind nicht dort, wo du sie erwarten würdest und sie tun nicht, was sie unserer Meinung nach tun sollten – genauso wenig wie Propheten, Evangelisten oder Lehrer. Und doch sind sie genau dort, wo ER sie haben will und tun genau das, was ER ihnen zu tun befohlen hat. Interessanterweise sorgt Er sich nicht um einen Zuwachs oder Rückgang von Kirchenbesuchern, weil er die Kirche nicht als etwas sieht, was besucht werden kann. Hmmm …

Wenn wir nah bei ihm stehen, sehen wir, wie ER sieht.

Wir erkennen, wenn wir auf das Christentum schauen, dass Gott einzig seine Kirche, die Ekklesia, dort sieht. Er erachtet die, die in ihm bleiben, die den Sohn haben, als jene, die Leben haben. Seine Kirche hat keinen Rückgang, sie wächst, denn Leben kann nicht eingedämmt oder begrenzt werden. Seine Ekklesia ist außerhalb der Matrix. Seine Kirche ist geistlich und als solche ewig, Zeit und Raum überschreitend. Gerade so, wie Er und Sein Handeln es sind.

Du schaust auf in sein Gesicht und siehst sein Lächeln, also folgst du seinem Blick – und dort ist es – die lebenden Steine und kostbaren Edelsteine, aus denen seine Kirche, seine Gemeinde besteht.

Zuvor konntest du sie nicht sehen, weil du auf Erden mitten drin warst. Doch nun, weit entfernt von allem und aus der Sicht des Herrn hinunterschauend, erkennst du, dass die lebenden Steine zusammengefügt werden zu einem großartig glänzenden, schimmernden und schillernden Gebäude, das die ganze Erde bedeckt! Ein Engel steht neben diesem Gebäude und ruft: „100 % rein, nie von menschlicher Hand berührt!“ Du schaust näher hin und entdeckst, dass die Steine und Edelsteine nicht wirkliche Steine und Edelsteine sind, sondern Menschen! Wundervolle, wunderschöne, freudenerfüllte Leute, miteinander verbunden zu einem Mosaik kraftvoller Farben, ein Wandteppich von verwobener Schönheit, ein Potpourri einzelner Leben in perfekter zwölfstimmiger Harmonie, alles pulsierend von Seinem Herzschlag, Seinem Leben, Seinem Wesen. Du fängst an zu weinen angesichts der unverfälschten Reinheit und Einheit des Ganzen. Es ist kein Fleck, keine Falte oder Makel zu finden.

Gott allein ist in der Lage, etwas so hinreißend Großartiges zu machen. Nur Gott. Nur Gott. Und dort, inmitten dieses wundervollen Ortes, siehst du, was ihn so glanzvoll und prächtig macht …

Dort ist ER, inmitten seines Tempels wandelnd, baut er lebenden Stein auf lebenden Stein, kostbaren Edelstein auf kostbaren Edelstein, und was hörst du? Gesang? Ja. Die lebenden Steine rufen aus in Lobpreis. Und Er lächelt und – pfeift! – während er arbeitet.

Jesus baut seine Kirche.

Dann, so rasch, wie es begann, ist es wieder vorbei.

Du öffnest deine Augen und findest dich wieder zurück auf Erden, zurückgekehrt zu deiner dreidimensionalen Welt.

Es ist ein sonniger Tag, die Vögel singen, die Kirchenglocken läuten und du siehst Männer, Frauen und Kinder die Strasse entlang gehen, ihre Bibeln unter dem Arm tragend. Du eilst hinaus auf die Strasse und greifst nach einem älteren Herrn.

„Wo gehen Sie hin? Was geht vor sich? Warum haben Sie sich so herausgeputzt?“

„Nehmen Sie ihre Hände von mir, Sie Verrückter! Es ist Sonntagmorgen und ich gehe zur Kirche!“

„Sie haben die Kirche gesehen??“

„Sie gesehen? Natürlich habe ich sie gesehen. Mein Urgroßvater hat mitgeholfen, diese Kirche zu bauen!“

„Nein, ich meine, haben Sie die KIRCHE GESEHEN“, wiederholst du mit Nachdruck. „Die Kirche, die JESUS baut!“

„Ich weiß beim besten Willen nicht, wovon Sie sprechen, junger Mann. Nun lassen Sie mich los, oder ich komme zu spät!“

Du lässt ihn los, und bevor du weißt, wie dir geschieht, wirst du in der Menge vorwärts geschoben und findest dich innerhalb der vier Wände eines Gebäude sitzend, das sich selbst als „Erste internationale scheinheilige Kirche“ bezeichnet.

Der Gottesdienst beginnt gerade. Der Pastor tritt an das Pult heran und ruft aus: „Lasst uns alle aufstehen und singen!“

Unsicher, was du tun sollst, stimmst du im Gesang des Chorus mit ein:

Wisst ihr nicht, wisst ihr nicht, dass ihr der Tempel seid? Wisst ihr nicht, wisst ihr nicht, dass ihr der Tempel seid?

Wisst ihr nicht, wisst ihr nicht, dass ihr der Tempel seid? Ihr seid der Tempel des Heiligen Geistes!

Am Ende des Liedes erscheint der Pastor wieder am Rednerpult und verkündet sachlich: „Ist es nicht gut, im Hause Gottes zu sein an diesem Morgen!“ Es ist mehr eine Feststellung als eine Frage. Und alle Leute sagen: „Amen!“

Hoffnung steigt in dir auf! Das Haus Gottes! Vielleicht hat er es auch gesehen! Du vergisst, wo du bist, springst auf und rufst aufgeregt: „Hast DU das Haus Gottes gesehen, Bruder?“

„Amen!“, antwortet er. „Es ist gut, heute Morgen hier in der Kirche zu sein!“

„Amen!“, stimmen die Leute zu.

„Nein, Moment mal“, unterbrichst du, dann, so langsam und deutlich artikuliert, als ob du zu einem Taubstummen sprechen würdest, fragst du: „Hast du die KIRCHE GESEHEN, Bruder? Die Kirche, die JESUS baut?

Alle Köpfe sind dir nun zugewandt. Der ältere Herr, einer der Diakone, flüstert: „Das ist der Verrückte, dem ich heute Morgen auf dem Weg zur Kirche begegnet bin!“

Der Pastor wird zunehmend ungeduldig. „Dies IST die Kirche, Bruder. Halleluja!“

„Aber Pastor“, drängst du, „WISST IHR NICHT, DASS IHR DER TEMPEL SEID???“

Die Stille ist ohrenbetäubend.

„Sie sind der Tempel. WIR sind der Tempel! Jesus baut seine Kirche! Ich hab’s gesehen! Es ist ein wundervolles Gebäude aus lebenden Steinen, erfüllt mit seinem Leben! Wir sind die Kirche, die er baut! Wir sind die lebenden Steine, die kostbaren Edelsteine! Ich habe Jesus gesehen, und er hat gelächelt und die Steine zueinander gestellt, und …“

Einige Teenager in den hinteren Reihen fangen an zu kichern.

„Ich hab’s gesehen! Es ist wahr! Die Steine … die Juwelen … es ist großartig!“

Die Leute schauen den Pastor an, um zu sehen, wie er wohl reagieren wird.

Langsam dämmert es dir. Du erkennst, dass du ihnen wie ein Außerirdischer von einem fremden Planeten erscheinst, der versucht, etwas zu vermitteln, das für dich so real ist, aber für den Rest der Welt vollkommen fremd.

Verzweifelt packst du den Mann, der neben dir steht, bei den Schultern, weil du denkst, du könntest es in ihn hineinschütteln. „Ihr glaubt mir nicht … Doch es ist wahr! Ihr singt darüber … aber ihr glaubt es nicht! IHR SEID DER TEMPEL! Ihr müsst mir glauben! Ich hab’s gesehen! Jesus baut seine Kirche!“

Die Ordner bahnen sich einen Weg zu deinem Platz in der Kirchenbank.

Schwitzend und zitternd schaust du dich mit wildem Blick in dem Heiligtum um. „Nein, hier ist was falsch. Alles ist ganz anders … dies ist nicht die Kirche! Ich meine, ihr nennt es Kirche, aber das hier ist kein bisschen wie das, was ich gesehen habe. Die Kirche ist … sie ist … Eine Herde mit Einem Hirten, nicht aufgeteilt in Denominationen und Sekten! Sie ist ein Mosaik von Menschen! Sie ist ein Wandteppich voll kraftvoller Farben! Sie ist ein Potpourri …“

Du fängst an zu schluchzen. „Hört mich an! Wisst ihr nicht, dass ihr der Tempel seid?!?“

Die Gemeinde fühlt sich unbehaglich und ist aufgeregt. Der alte Diakon ist aschfahl im Gesicht und seine Augen blitzen den Pastor an, damit der dem Ganzen ein Ende machen möge.

„Lieber Freund“, bringt der Pastor endlich hervor, „wenn Sie bitte mit den Ordnern gehen würden, ich glaube, wir können Ihnen besser in einer privaten Atmosphäre dienen. Mit gebeugten Häuptern und geschlossenen Augen sollten wir anderen hier gleich jetzt vor dem Herrn ins Gebet gehen.“

Während alle Köpfe gebeugt und alle Augen geschlossen sind, mit Ausnahme von Kopf und Augen des Pastors, drängen die Ordner dich schnell und zielstrebig zur Hintertür hinaus und schmeißen dich die Stufen hinunter.

Der Pastor lächelt: „Und die Gemeinde sagt … AMEN. Amen. Ihr dürft euch nun setzen. Ja, preist den Herrn. Meine heutige Predigt trägt den Titel: `Was es heißt, Christ zu sein´. Schlagt nun eure Bibeln auf …“

* * *

Wenn Gott dir einen Moment an seiner Seite bewilligen würde und dir einen flüchtigen Blick auf seine Kirche gewährte, würdest du sofort verstehen, welch einen bedauernswerten Ersatz wir mit der organisierten Religion haben.

Keine Eitelkeit ist so tief wie religiöse Eitelkeit, nichts ist widerlicher und im krassen Gegensatz zum Herzen und zur ultimativen Absicht Gottes.

„… und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen Regionen in Christus Jesus.“ (Epheser 2:6)

Wenn es Gott gefällt, dir dieses Bild seiner Kirche zu bewilligen, wirst du es bald als einen Segen und gleichzeitig als einen Fluch anerkennen. Ein Segen, weil die Dinge zu sehen, wie Er sie sieht, wahre Weisheit und Einheit mit ihm und seinem Volk bedeuten. Und ein Fluch, weil die Dinge zu sehen, wie Er sie sieht, dich für dein Leben verdirbt, denn du wirst nie mehr fähig sein, den Ersatz zu akzeptieren, das Nachgemachte, selbst nicht das Gute, auf Kosten des Heiligen.  Seine Kirche, Sein Schatz, wie heilig und rein und wundervoll und unaussprechlich ist sie! Vorher konntest du beiläufig diese oder jene Sache „Kirche“ nennen, wie alle anderen auch und es gesellschaftlich akzeptabel finden, doch nun wirst du eine Gänsehaut bekommen und dein Magen wird sich zusammenkrampfen, wenn du hörst, wie andere irgendein Gebäude das „Haus Gottes“ nennen, in dem vollen Bewusstsein, dass SEIN HAUS nicht ein totes, von menschlichen Händen geschaffenes Ding ist!

Dann wird es dir nicht genügen zu sagen: „Herr, die Kirche gehört dir, nicht mir und auch niemandem sonst. Ich sehe nun meinen Fehler. Ich nehme meine Hände davon weg, denn es untersteht nicht meiner Kontrolle oder Führung. Ich tue Buße dafür, dass ich versuche, aufzubauen, was du niederreißen möchtest und niederzureißen, was du aufbauen willst. Was bin ich, Herr, als ein kleiner Stein, ein kleines Schaf, ein kleines Glied an dem wundervollen Leib der Gläubigen? Du baust deine Kirche und ich werde es dir überlassen. Endlich sehe ich. Lass mich nur einen stillen Platz finden, wo ich dir und deinem Volk dienen kann im Verborgenen, denn ich möchte nichts für mich, sondern alles für dich.“

Nein, sobald du dies erkannt hast, sobald du deine Hände von seiner Braut genommen hast, sobald du aufhörst deine Brüder und Schwestern im Namen Gottes zu schlagen, dann wirst du eifern für seine Kirche mit Seinem Eifer und du wirst so viel Empfindsamkeit und Bewusstsein bekommen für falsche Pastoren und falsche Lehrer und falsche Evangelisten, falsche Propheten und falsche Apostel – ja, für alles, was sein Volk missbrauchen, verwirren, vergewaltigen und plündern würde!

Es ist alles eine Frage des Sehens! Und sehen wirst du! Du wirst sehen, wie er sieht, hören, wie er hört, fühlen, wie er fühlt. „Er war erzürnt über die Härte ihrer Herzen.“ Ohne Anstrengung, ohne Bemühungen wirst du mitten durch das Falsche sehen, den Quasi-Glauben, die Pseudospiritualität, die weißgewaschenen Gräber voller Totenknochen. Sobald du vom echten Leben geschmeckt hast, wirst du Tod auf tausend Kilometer Entfernung riechen und dein Geist wird dagegen rebellieren und deine Emotionen im Protest aufschreien und dir wird übel werden vor Trauer, Zorn und Mitgefühl, alles zur gleichen Zeit. „Nein! Dies ist nicht die Ekklesia. Dies ist nicht die Kirche des Herrn. Dies ist Fälschung. Es ist Schwindel. Es ist nichts weiter als organisierte Religion!“

Möge Gott uns Gnade schenken und uns solch eine Offenbarung Seiner selbst und Seiner Kirche geben, damit wir der Kirchlichkeit entkommen und Leben finden können.

Wir wollen euch damit nicht auffordern, dass ihr am nächsten Sonntag das System herausfordert, indem ihr eine öffentliche Konfrontation mit irgendeinem arglosen Pastor provoziert.

Alle Argumente der Welt werden Menschen nicht überzeugen, auch sollten wir nicht versuchen, Menschen zum Sehen zu zwingen. Erlaubt ihnen einfach, zu betrachten. Schau in das Gesicht dessen, der alle Dinge sieht, wie sie sind, sodass andere in deine Augen schauen mögen und Ihn erkennen, wie er ist. Eine Minute des Erkennens ist mehr wert als ein Leben voller Argumente.

Gott wird uns ein wahrnehmendes Herz und sehende Augen geben, wenn wir ihn darum bitten und wenn wir willens sind, beides anzunehmen, die Freude und die Last, die solch eine Offenbarung begleiten.

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Originaltitel: Escape From Churchianity
©2007 Chip Brogden, All Rights Reserved.
Website: www.theschoolofchrist.org
Die Rechte an dieser Übersetzung liegen bei der Übersetzerin:
©2007 Gabriele Kohlmann, www.soulfood4u.de

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