Was ist eine Prophetenschule?

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Es gibt Grundschulen, Hauptschulen, Gesamtschulen, Sonderschulen, Realschulen, Hochschulen… aber auch Musikschulen, Tanzschulen, Gesangsschulen, Kunstschulen, Theaterschulen, Sportschulen, Tauchschulen, Flugschulen, Fahrschulen, Baumschulen, Hundeschulen… außerdem gibt es Bibelschulen, Jüngerschaftsschulen, Evangelisationsschulen, Pastorenschulen…

 …doch was sind bitte schön Prophetenschulen?

Diese Internetseite hat die Domain „prophetenschule.org“. Vielleicht hast Du Dich schon gefragt, was es damit auf sich hat.

Wir haben vor ein paar Monaten mal gefragt, was sich die Leser unter einer Prophetenschule vorstellen. Hier einige der Aussagen, die wir auch vertreten:

Definition „Prophetenschule“:

  • „In einer Prophetenschule gibt es wahrscheinlich Seminare für Menschen mit einer prophetischen Gabe die durch Gottes Geist durch Menschen gelehrt werden um in der Beziehung zu Gott zu wachsen.“
  • „Prophetenschule = – lernen Gottes Stimme zu hören und seiner Stimme zu vertrauen und zu gehorchen – lernen zu denken, wie ER denkt, nicht mehr in meiner kleinen menschlichen Weise – lernen damit zu rechnen und es zu erwarten, dass ungewöhnliche Dinge passieren: Himmelsbesuche, offene Visionen, kleine Erdbeben (wenn du an Orte kommst, wo Gott dich hinsendet), spontanes Wirken des Geistes mit Auswirkungen auf die sichtbare und unsichtbare Welt. [Anmerkung hierzu von uns: Großes von Gott zu erwarten ist gut, aber man sollte auch die kleinen Dinge nicht verachten. Denn Gott kann sich auch in einem „sanften Säuseln“ zu erkennen geben, wie es z.B. bei Elia war (vgl. 1. Könige 19, 11-13] – lernen in die Reife und Autorität zu kommen, die ER für uns hat und Dinge im Glauben auszusprechen und auszuprobieren und zu wagen.
  • „Ich habe darüber nachgedacht, was ich unter Prophetenschule verstehe und welche Themen dort schwerpunktmäßig behandelt werden könnten: – Was und wer ist ein Prophet (Unterschied lernen zwischen Prophet und prophetischer Gabe) – Aufgaben, Berufung und Training eines Propheten – Hindernisse für das Prophetische – Verantwortlicher Umgang mit dem prophetischen Dienst in der Gemeinde (was muss ich weitergeben und was nicht, also was dient auch nur zur persönlichen Fürbitte) – Schulung im Hörenden Gebet – Prophetische Fürbitte und prophetischer Lobpreis – Interpretation prophetischer Offenbarung, Visionen und Symbole – Unterscheidung und Deutung von Träumen – etc. …“

Nun wollen wir mal zwei Betrachtungen ansehen, die eine Prophetenschule im Alten Testament (früher) und im Neuen Testament (und heute) beschreiben.

1.) Prophetenschulen im Alten Testament

Schon Moses wünschte sich, dass das gesamte Volk Israel prophetisch reden würde.

 „Aber Mose sprach zu ihm: […] Ach, dass doch das ganze Volk des Herrn weissagen würde! Dass doch der Herr seinen Geist auf sie legen würde! “ (4. Mose 11, 29)

Dieser Wunsch wurde jedoch erst im Neuen Bund erfüllt. Im Alten Bund berief Gott nur vergleichsweise wenige Propheten und stattete sie mit Seinem Geist aus.

Die Ausbildung und Berufung von Propheten war im Alten Bund grundsätzlich anders als im Neuen Bund. Wir müssen bedenken, dass es vor dem Opfer am Kreuz, vor Pfingsten und vor Fertigstellung der Bibel war. Wir müssen beachten, dass deswegen auch die Rolle und Funktion der Propheten im Volk Israel eine andere war als sie es heute in der Gemeinde ist.

In der Bibel kommt der Begriff „Prophetenschule“ in dieser Form nicht vor. Wir finden aber an verschiedenen Stellen im Alten Testament, dass „Prophetensöhne“ mit Propheten zusammenlebten (siehe z.B. 2. Könige 2). Man kann statt „Prophetensöhne“ auch „Prophetenschüler“ sagen. Manche Bibelübersetzungen geben das auch so an. Denn ganz bestimmt waren es nicht die leiblichen Söhne der Propheten, sondern es muss sich um eine geistige Bedeutung bzw. Rolle handeln.

Weiterhin beschreibt die Bibel eine „Versammlung der Propheten“ unter der Führung des Propheten Samuel (siehe 1. Sam. 19, 20).

Die Orte der Versammlungen sind im Alten Testament beschrieben: Es gab sie in Najot bei Rama (vgl. ), Bethel (vgl. 2. Könige 2, 3), Jericho (vgl. 2. Könige 2, 5) und Gilgal (vgl. 2. Könige 4, 38).

Und von Obadja wird beschrieben, dass er 100 Propheten in Höhlen versorgte und vor der Ausrottung durch Isebel bewahrte (vgl. 1. Könige 18, 4). Auch diese Versammlungen könnten denen der Prophetensöhne ähneln.

Dabei kann man davon ausgehen, dass es sich bei solchen Versammlungen um „Schulungen“ handelte. Schließlich lernten die sogenannten „Prophetensöhne“ von den Propheten.

Und die prophetische Salbung war in diesen Versammlungen stark anwesend, so dass auch Außenstehende, die dazu kamen, anfingen zu prophezeien (Beispiel: Saul in Rama, vgl. 1. Samuel 19, 18-24).

Ähnlich ist es heutzutage in prophetischen Seminaren und Treffen. Auch dort ist die prophetische Salbung stark, so dass „Neue“ im Prophetischen leicht hineingenommen werden.

 2.) Prophetenschulen im Neuen Testament und heute

Im Neuen Bund hat sich der prophetische Dienst grundlegend verändert.

Zentraler Unterschied ist, dass er in die Gemeinde bzw. den Leib Christi eingebunden ist, wo alle selber den Heiligen Geist und eine Bibel haben. Und wo alle Gott kennen und Seine Stimme hören können (vgl. Joh. 10, 27). Wo außerdem alle zum Prüfen aufgefordert sind (vgl. 1. Thess. 5, 20-21) und auch alle prophetisch reden können (vgl. 1. Kor. 14, 31).

In den Versammlungen der Gemeinde sollen zwei oder drei Propheten reden (vgl. 1. Kor 14, 29). Und alle anderen Christen (nicht Propheten) können einer nach dem anderen prophetisch reden (vgl. 1. Korinther 14, 31).

(Bitte sieh Dir dazu auch den Artikel „Unterscheidung von Prophetie“ an.)

Außerdem hat Gott der Gemeinde neben Pastoren, Lehrer, Evangelisten und Aposteln auch Propheten gegeben um sie zu erbauen, zuzurüsten und zur Reife und Mündigkeit zu bringen (siehe Eph. 4, 11-16).

So SOLLTE es zumindest sein. Aber leider ist es so, dass es in vielen Gemeinden kein öffentliches prophetisches Reden und keine als solche bezeichneten Propheten gibt. Heißt das nun, dass Gott heute nicht mehr bzw. weniger prophetisch in den Versammlungen reden will? Und dass Er keine bzw. weniger Propheten beruft? Nein! Das heißt, dass viele Gemeinden diesen Bereich vernachlässigt haben und deswegen Nachholbedarf haben.

Wir glauben, dass Gott in allen Gemeinden Christen mit prophetischer Gabe hat. Und dass deswegen ein großer Teil der Ausbildung in der Gabe der Prophetie innerhalb der örtlichen Gemeinde oder Hausgemeinde geschehen sollte. Da jedoch dieser Bereich in den meisten Gemeinden wenig entwickelt, entsteht dadurch ein größerer Bedarf an Unterstützung durch z.B. externe Seminarleiter, regelmäßige Übungsgruppen in anderen Gemeinden, Konferenzen, Bücher, CDs, Videos etc.

 Der Begriff „Prophetenschule“ könnte auch (zum besseren Verständnis) ersetzt werden durch z.B. „Schule für Prophetie“ oder „Schule für prophetisch begabte Christen“.

! Denn eine Prophetenschule produziert keine Propheten !

Sie dient lediglich der Ausbildung und dem Training von Christen mit der Gabe der Prophetie und von Christen, die von Gott zum Propheten berufen wurden.

Die Bibel fordert uns auf, uns eifrig um das prophetische Reden bzw. um die Gabe der Prophetie zu bemühen (vgl. 1. Kor. 14, 1), denn an Pfingsten wurde erfüllt, was der Prophet Joel vorrausgesagt hatte: „Und eure Söhne und Töchter werden weissagen“ (vgl. ApG. 2, 16ff.).

Das heißt, dass die Gabe für uns verfügbar ist und dass Gott sie Seinen Kindern geben will. Aber Er will auch, dass wir lernen, damit richtig umzugehen. Deshalb leitet Paulus den drei Kapitel umfassenden Abschnitt über die Geistesgaben (1. Kor. 12-14) mit der Aussage ein, dass er uns nicht in Unwissenheit lassen will (vgl. 1. Kor. 12, 1).

Inhalte einer Prophetenschule

Deshalb muss in Prophetenschulen die biblische Lehre über das Prophetische und den Umgang damit an erster Stelle stehen. Das hilft uns, viele Fehler zu vermeiden, die durch Unwissenheit oder falsche Lehre entstehen können.

(siehe hierzu die Artikel unter „Lehre über Prophetie“).

In Übungsgruppen kann unter Aufsicht der Umgang mit der Gabe geübt werden. Hierbei kann man Rückmeldungen und ggf. Korrektur bekommen. Dabei wendet man die Gabe praktisch an und lernt, sie so einzusetzen, dass das Dienen in der Gabe auch ein Segen für andere ist. Und dass Menschen durch sie liebevoll erbaut, ermahnt und getröstet werden (vgl. 1. Kor. 14, 3).

Man kann Fragen stellen, sich austauschen und ermutigende Zeugnisse von anderen hören.

Es sollte Raum dafür gegeben werden, Gott gemeinsam in Gebet und Lobpreis zu begegnen, denn ohne Ihn können wir nichts tun (siehe Joh. 15, 5). Oft schenkt Gott dann eine „prophetische Salbung“, die alle Anwesenden berührt (siehe 1. Sam. 19, 23-24).

Ein wichtiger Teil ist die Gemeinschaft. Es können Kontakte geknüpft und Beziehungen gepflegt. So können insbesondere Christen mit ähnlicher Gabe und Berufung aufeinander achten (siehe hierzu auch Kol. 3, 16).

 Aber das wichtigste ist die Schule des Heiligen Geistes.

Menschliche Lehrer und Mentoren können uns nur einen Teil des Ganzen beibringen. Der Heilige Geist ist unser persönlicher Lehrer, Freund, Mentor und Begleiter. Lerne von anderen Christen soviel Du kannst, aber Deine wichtigste Beziehung ist die zum Heiligen Geist (siehe hierzu auch 1. Joh. 2, 27 und Joh. 10, 27).

Die Grundlagen zum Dienen in der prophetischen Gabe können im Allgemeinen in wenigen Stunden vermittelt werden. Bei regelmäßiger Übung bzw. Anwendung der Gabe unter Anleitung und Aufsicht von hierin erfahrenen Christen können schon innerhalb der ersten Monate Botschaften weitergeben werden, durch die Menschen sehr gesegnet, ermutigt und von Gott berührt werden. Dieser Teil ist soweit recht überschaubar.

Aber die wirkliche „Schule“ ist die Entwicklung der zum verantwortungsvollen Umgang mit der Gabe und zum geistlichen Dienst notwendigen Eigenschaften wie z.B. charakterliche Reife, Schriftkenntnis, Gottesbeziehung (Seine Stimme, Sein Reden, Sein Wesen…), Unterscheidungsfähigkeit, Erfahrung in der Auslegung von Eindrücken, Weisheit und Liebe im Weitergeben der Botschaften, Demut…

Prophetenschulen dienen eher der Ausbildung von Christen, um in Gabe als Grundlage für Dienst.

Und was ist mit dem Amt eines Propheten?

 Wie schon erwähnt, ist es Gott und nur Er (!), der Propheten beruft. Eine Prophetenschule produziert keine Propheten. Sie kann diesen aber in ihrer „Ausbildung“ bzw. Entwicklung helfen.

Und wenn Gott es so führt, können Christen durch Gottes (!) Berufung in ein prophetisches Amt hineinwachsen. Aber es ist nicht so, dass man sein schriftliches Prophetenschul-Examen macht und dann sein Prophetenschul-Zertifikat bekommt und damit berechtigt ist, den Titel „Prophet“ in seinem Namen zu führen.

Mein Mann Tobias hatte das mal so zusammengefasst:

Prophetenschule ist hauptsächlich:

Hingabeschulung, Intimitätsschulung, Herzenshaltungsschulung, Gedankenschulung, Beziehungsschulung, Wortschulung, Unterscheidungsschulung, Hungerschulung, Loslassschulung, Heiligungsschulung, Liebesschulung, Ermutigungsschulung, Gehorsamsschulung, Nachfolgeschulung, Hörschulung, Identitätsschulung …

Fazit

Es gibt bedeutende Unterschiede zwischen den Propheten im Alten Bund und zwischen den Propheten im Neuen Bund. Das bedeutet auch, dass die Ausbildung der prophetisch Begabten bzw. Propheten sich geändert hat.

Eine Prophetenschule „produziert“ keine Propheten. Das ist Gottes Aufgabe. Sie hilft prophetisch begabten Christen, ihre Gabe zu verstehen und den richtigen Umgang mit ihr zu üben. Eine Prophetenschule soll beim Wachsen in der Gabe helfen.

Übersicht von Prophetenschulen vor Ort:

Eine Übersicht findest Du hier (Weitere prophetische Veranstaltungen in diesem Verzeichnis)

 

Übersicht von Prophetenschulen als Internetseite (z.B. mit Lehre, Artikeln, Videos etc.):

Diese Internetseite soll ebenfalls ein „Ort der Zurüstung“ für Christen mit der Gabe der Prophetie sowie für Propheten sein. Du findest auf dieser Internetseite zum Beispiel prophetische Übungen, viele Lehr-Artikel, eine Leser-Kontaktbörse zum Austausch (oder der Suche) mit anderen Christen und vieles mehr…

 

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Julia und Tobias

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