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Neutestamentliche Prophetie ist nicht unfehlbar
Prophetie im Neuen Bund ist nicht unfehlbar. Das ist einer der Unterschiede zur Prophetie im Alten Bund bzw. im Alten Testament. Beim Dienst in der Gabe der Prophetie muss geprüft werden. Und zwar von den Propheten UND von jedem Christen, der sie hört oder liest.
Wir möchten das jetzt am neutestamentlichen Propheten Agabus aufzeigen.
Der Prophet Agabus im Neuen Testament:
In Apostelgeschichte 11,27 wird Agabus als Prophet genannt. In Vers 28 sagt er eine Hungersnot voraus, die auch später eintrifft. Auf sein Wort hin führen die Geschwister eine Sammlung durch und schicken eine Hilfeleistung nach Judäa (Verse 29 und 30). Dies zeigt, dass Agabus ein bestätigter/ anerkannter Prophet war, der bevollmächtigt durch den Heiligen Geist sprach. Denn sie vertrauten seinem Wort und folgten (nach Prüfung) diesem Wort.
In Apostelgeschichte 21,10-11 prophezeit Agabus, dass Paulus in Jerusalem von den Juden gebunden und an die Heiden ausgeliefert wird. Apostelgeschichte 21,27ff. beschreibt die Erfüllung dieser Prophetie:
Paulus wird von den Juden in Jerusalem verfolgt und landet gebunden bei den heidnischen Römern. Soweit war die Prophetie das Agabus ein Treffer. Aber in den Details lag er etwas daneben. Paulus wurde NICHT von den Juden gebunden, sondern von den Römern (Vers 33). Die Juden haben Paulus NICHT ausgeliefert, sie suchten Paulus zu töten (Vers 31) und die Römer kamen um einen womöglichen Aufstand zu verhindern und befreiten Paulus dabei (Verse 31-34).
Grundlegend war die Prophetie des Agabus richtig, in den Details lag er etwas daneben.
Auch Propheten der Urgemeinde, deren Prophetien im Neuen Testament aufgezeichnet sind, können mal danebenliegen.
Prophetie im Neuen Bund MUSS geprüft werden
Deshalb müssen wir prüfen. Und wir DÜRFEN prüfen! Da kein Prophet heutzutage unfehlbar ist, dürfen wir die Aussagen überprüfen, auch wenn sie von einem „hohen Tier“ im prophetischen Bereich kommen. Die Propheten sind nicht unantastbar. Ihre Botschaften können generell Fehler enthalten.
„Die Weissagung verachtet nicht! Prüft alles, das Gute behaltet!“
(1. Thessalonicher 5,20-21 SLT)
„Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen es beurteilen.“
(1. Korinther 14, 29 SLT)
Wenn das, was die prophetisch aktiven Menschen empfangen, ALLES IMMER 100% PERFEKT wäre, dann müsste man NICHT prüfen und NICHT beurteilen. Es wäre ja IMMER 100% PERFEKT. D.h. die Tatsache, dass zur Prüfung und Beurteilung aufgefordert wird, heißt, dass eben nicht immer alles wirklich zu 100% perfekt war.
Wir haben den Heiligen Geist in uns. Wir haben Gottes geschriebenes Wort, die Bibel. Wir haben (zumindest in einer grundlegenden Form) die Gabe der Geisterunterscheidung. Damit können wir prüfen. Wir haben den gleichen Heiligen Geist in uns, den auch die Propheten haben. Das hat JEDER geisterfüllte Christ mit den Propheten gemeinsam. Das sollte uns beruhigen. Und uns ermutigen, JEDES prophetische Wort selber im Gebet zu prüfen. Es SELBER vor Gott zu bringen. Es SELBER anhand der Schrift zu prüfen.
Wir sollten Propheten (und alle anderen Diener im fünffältigen Dienst nach Epheser 4,11) nicht auf einen hohen Sockel stellen. Wenn wir sie nicht überhöhen und nicht als absolut unfehlbar sehen, sinkt die Gefahr der Verführung durch falsche Propheten bzw. falsche Prophetien deutlich.
Wir bleiben im Prüfen und korrigieren die Propheten geschwisterlich, wenn sie mal danebenliegen. Da wir die Prophetie nicht künstlich überheben und damit als quasi unerreichbar hinstellen, öffnen wir uns selber mehr für das Reden Gottes zu uns und durch uns.
Denn Jesu Schafe hören auch Seine Stimme (siehe Johannes 10,27)! Durch den Heiligen Geist, der in uns lebt, können wir alle prophetisch reden (1. Korinther 14,31). Gott ist treu. Wenn wir ein prophetisches Wort erhalten und es Ihm im Gebet übergeben und hinhalten, wird Er uns persönlich bestätigen, ob es wirklich von Ihm ist. Er wird uns helfen, womögliche Fehler auszusortieren. Er wird uns beim Prüfen helfen, Er wird uns das Gute zeigen und den Rest wegnehmen!
Weitere Links:
Bitte schaue Dir auch diese Grundlagenartikel an:
Prüft alles und das Gute behaltet!
https://prophetenschule.org/2011/02/15/pruft-alles-und-das-gute-behaltet/
Umgang mit prophetischen Eindrücken und Botschaften
https://prophetenschule.org/2011/12/09/umgang-mit-eindruecken/
Ich finde diesen Artikel sehr wichtig, denn oft werden Personen, die prophetische Worte weitergeben die nicht ganz richtig sind, sofort als falsche Propheten eingestuft auch wenn sie vorher schon viele prophetische Worte weitergegeben haben, die dann auch so eingetroffen sind oder einfach richtig waren.
Kann alles in dem Artikel unterschreiben. Amen !
Über die Agabus-Geschichte habe ich schon oft nachgedacht. Endlich mal ein echter neutestamentlicher Prophet, er hat eine Prophetie von Gott für Paulus, die ihn warnen soll, aber der handelt dann gar nicht danach. Was sollte das ganze dann? Warum hat Gott Agabus überhaupt beauftragt? Zumal der Auftrag mit einer weiten, beschwerlichen Reise verbunden war. Kann mir jemand erklären, was das alles sollte?
Hallo Andrea,
gute Frage, also ich seh das so:
Gott hat Agabus diese Botschaft gegeben, damit Paulus vorbereitet wird. Damit Paulus weiß, was geschehen wird. Nur hat Agabus diese Botschaft bzw. Zeichenhandlung falsch ausgelegt – da hat er sich ja etwas geirrt.
Wie gesagt, ich denke, dass Paulus einfach vorbereitet werden sollte. Und bestimmt empfand er es auch schon, dass da etwas auf ihn zukommen würde. Aber er wusste, dass Gott mit ihm ist.
LG
Dem stimme ich zu! Das sollte wir uns immer wieder vor Augen halten…
Hallo Julia,
ich bin hocherfreut von dem Wenigen was ich bisher schon gelesen habe. Für mich eine ungewohnte Situation, denn ich kann zu allem zustimmen und dies ist mir in meinem Leben bis jetzt noch nicht passiert.
Hier hat mich der HL. Geist tatsächlich mit einem sehr geisterfüllten geschwisterlichen Kreis im Sinne Jesus Christus zugeführt. Ich bin erstaunt und hoch erfreut spirituelle und im Geist erfüllte und doch zugleich suchende, der Wahrheit und offenbar auch der Liebe verpflichte Brüder und Schwestern zu finden. Sollte sich nun endlich nach vier Jahrzehnten meine Sehnsucht solche geistig blutsverwandte Geschwister gefunden zu haben, erfüllen, und gleich so viele? Gott Vater im Himmel ich wage es kaum zu hoffen, doch danke ich Dir für diesen Zugang an eine geistige Quelle, die von Dir gesegnet und genährt zu sein scheint. ich bin schon sehr gespannt darauf, was Gott Vater hier verfolgt und warum er mich erst jetzt, oder gerade jetzt hier her geführt hat.
Liebe Grüße
Johannes Wagner