Tiffany Ann Lewis:

„Wer sind wir?“
12. August 2012 www.elijahlist.com
Deutsche Übersetzung: Karin Meitz
Wer ist sie, die da heraufkommt aus der Wüste, an ihren Geliebten gelehnt? Hohelied 8, 5
Humpty Dumpty sat on a wall.
Humpty Dumpty had a great fall.
All the king’s horses and all the king’s men
Couldn’t put Humpty together again.
Humpty Dumpty saß auf einer Mauer.
Humpty Dumpty legte einen gewaltigen Sturz hin.
All die königlichen Pferde und all die königlichen Männer
konnten Humpty nicht wiederherstellen.
Dieser Kinderreim beinhaltet einige gewaltige geistliche Wahrheiten, die wir uns heute ansehen wollen. Sie können uns nicht wiederherstellen, doch gibt es Einen, der es kann. Jedoch werden wir nachher anders aussehen als zuvor.
In Seinem Bild
Zu Seinem Ebenbild wurden wir geschaffen und doch verbringen wir unser Leben damit, unser eigenes zu schaffen. Ich glaube, das ist einer der vielen Gründe, warum Gott uns an der Hand nimmt und in die Wüste führt. Die Wüste ist furchteinflößend und oft ein sehr einsamer Ort, jedoch geschieht eine Verwandlung, wenn wir Gott dort begegnen. Wir erfahren die Kraft Seiner Liebe und tauchen mit einer neuen Gestalt – dem Bildnis Jesu – wieder auf als eine Braut, die sich auf Ihn allein verlässt (sich an Ihn lehnt).
Beachtet, dass Humpty auf einer Mauer sitzt. Ich sehe diese Mauer repräsentativ für unsere Errungenschaften. Oft sitzen wir/verlassen wir uns auf unsere Mauer. Wir beginnen uns mit der Mauer unserer Errungenschaften zu identifizieren. Als nächstes legt Humpty einen gewaltigen Sturz hin. Alles, wodurch wir uns identifizierten und von dem wir dachten, dass es uns akzeptabel macht, bricht weg bei diesem Fall/in dieser Wüstenzeit (Wüste – diesem Artikel zuliebe).
Alles, wovon wir dachten, dass es uns ausmacht, ist weg. Wie werden sie uns jetzt erkennen? Jesus sagte, dass sie uns an unserer Liebe erkennen werden. Nicht nur an unserer Liebe Ihm gegenüber, sondern an unserer Liebe untereinander (Johannes 13, 35). Oh Mann, das ist wirklich eine harte Nuss. Es ist einfacher, an den Worten erkannt zu werden, die aus unseren Mündern gehen, und an den Plakaten, die an unseren Wänden hängen, als an unserer Liebe.
Der Apostel Paulus drückte es folgendermaßen aus:
„Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel. Und wenn ich Weissagung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß, und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber keine Liebe habe, so bin ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe zur Speisung der Armen austeile und wenn ich meinen Leib hingebe, damit ich Ruhm gewinne, aber keine Liebe habe, so nützt es mir nichts.“ 1. Korinther 13, 1-3 (ELB)
Das ist ja eine ganze Liste von Errungenschaften. Wir haben hier: das Sprechen der himmlischen Sprache, Prophetie, Verstehen der tiefen Geheimnisse Gottes, Wunder, genug Glaube, um Berge zu versetzen, Barmherzigkeit, sogar Selbstaufopferung. Wow! Trotzdem sagt Paulus, dass die Liebe das Einzige ist, was zählt. Das Größte ist die Liebe. Liebe Gott gegenüber und Liebe unserem Nächsten gegenüber. Dies ist das Einzige, das ewige Bedeutung hat; das Einzige, das niemals aufhören wird.
Hohelied 8, 6 offenbart uns diesen Verwandlungsprozess. Die Braut ist erfüllt von der Liebe für ihren Geliebten und sagt:
„Setze mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm! Denn die Liebe ist stark wie der Tod, und ihr Eifer unbezwinglich wie das Totenreich; ihre Glut ist Feuerglut, eine Flamme des Herrn.“ (Schlachter)
Vor der Wüstenzeit wollen wir uns gar nicht an den Herrn lehnen; wir gehen in unserer eigenen Stärke und Kraft. Wir sind von uns selbst eingenommen, selbstbezogen und haben unseren eigenen Plan. Nachdem wir dem Herrn in der Wüste begegnet sind, möchten wir, dass Er das Siegel auf unseren Plänen ist, so dass sie zu Seinen Plänen werden, die Seinem Willen und, was am allerwichtigsten ist, Seinem Herzen entspringen.
Ein Identitätswandel
Auch der Apostel Paulus machte so eine Wüstenerfahrung, bevor er das eben zitierte große Kapitel über die Liebe im 1. Korintherbrief schrieb. Auf der Reise nach Damaskus legte er einen großen Sturz hin und machte einen Identitätswandel durch (siehe Apostelgeschichte 9, 1-10). Aus Saulus, dem Mörder der Heiligen Gottes, wurde Paulus, der Leibeigene und Diener der Liebe Jesu Christi. Wenn sich jemand auf sein Erscheinungsbild etwas einbilden konnte, dann Saulus. Er war ein Hebräer von einem Hebräer, sozusagen das Beste vom Besten. Sein Lebenslauf, sein Ruf und das Image, das er hatte, waren herausragend, makellos. Und doch hielt Paulus all dies für wertlos angesichts des unbezahlbaren Privilegs, Jesus Christus zu kennen und Ihn Schritt für Schritt immer tiefer und vertrauter kennenzulernen.
Seht ihr, Paulus musste erblinden, um zu sehen, wer er tatsächlich war, und danach wollte er nicht mehr als Saulus erkannt werden. Erweicht, verwundet, niedergeschlagen und geprägt von dem Siegel des Königs Jesus wollte er nur mehr seine Identität in Ihm finden und kennen. Er wollte keine selbst errungene Gerechtigkeit mehr und so verwarf er all sein Wissen, seine Fertigkeiten, seine Stärke und die Referenzen, die er als Saulus hatte, um diese Liebe, die für ihn gestorben war, und die Kraft Seiner Auferstehen zu erkennen. Gott wollte nicht das Wissen und die Erfahrung, die Saulus hatte, vernichten, sondern Er wollte den Fokus, der auf sich selbst gerichtet war, auf Jesus richten.
Es ist die Kraft Seiner wahren Liebe uns gegenüber, während wir uns noch in diesem zerbrochenen Zustand befinden, die diesen Identitätswandel bewirkt. Wenn wir Gott von Angesicht zu Angesicht in der Wüste gegenüberstehen, hilft Er uns zärtlich von unserem Sturz auf. Unsere Identität ist erweicht, niedergestoßen, zerquetscht, abgerissen und aufgebrochen. Seine Liebe heilt uns und Seine Liebe füllt uns auf. Wenn wir aus der Wüste kommen, sind wie so hoffnungslos verliebt in Ihn und so voller Kraft Seiner Liebe, dass es nur so aus uns heraussprudelt, ob es nun unser Motiv ist oder nicht. Wir sind dann endlich in der Lage, auf Sein Gebot, einander zu lieben, wie Er uns liebt, Antwort zu geben (Johannes 13, 34).
Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber die Wüstenzeit ist keine einmalige Erfahrung. Es ist ein Sterben des Ichs, das wir täglich erfahren werden, wenn wir uns dazu entscheiden, abzunehmen, sodass Er zunehmen kann. Es gibt jedoch Hoffnung für uns während dieser Wüstenzeit, wie wir aus unserer Schlüsselstelle entnehmen können. Seht euch die Adresse dieser Textstelle an: Wer ist sie, die da heraufkommt aus der Wüste, an ihren Geliebten gelehnt? Hohelied 8, 5. Die Zahl 8 ist die hebräische Zahl für neue Anfänge und die Zahl 5 steht im Hebräischen für Gnade.
Obwohl wir vielleicht nicht immer so reagiert haben, wie Jesus es getan hätte, obwohl wir ein oder auch zwei falsche Motive hatten, obwohl wir uns hin und wieder auf unseren eigenen Verstand verlassen haben, ist das ok – es gibt keine Scham. Gott gewährt uns wieder und wieder und wieder die Gnade, neu zu beginnen, wenn wir uns ganz fest an Ihn klammern.
Er wird die Bruchstücke unseres zerbrochenen Bildes nehmen und uns im Bildnis Jesu wieder zusammensetzen. Als Abbild Seiner Liebe werden wir wieder hervorkommen. Wir werden frei sein von unserem eigenen Abmühen und ein irdisches Gefäß sein, in dem Seine Liebe in uns, zu uns und durch uns wirken kann. Amen und Amen.
Tiffany Ann Lewis
Dancing with the Flame of the Lord Ministries
Email: tiffanyann@tiffanyannlewis.com
Tiffany Ann Lewis ist eine prophetische Anbetungsleiterin und Bibellehrerin mit einem einzigartigen Blick auf das biblische Hebräisch. Ihr Herz wurde leidenschaftlich erweckt von einem Gott, der unsere Mängel sieht und uns trotzdem liebt und der uns herausruft, sodass wir leben können (Hesekiel 16). Es ist ihre Vision, in der Anbetung eine Atmosphäre zu schaffen, in der wir Gott von Angesicht zu Angesicht begegnen, wo der Geist Gottes frei wirken kann, emotionale, geistliche und physische Heilung freigesetzt und eine Leidenschaft für unseren himmlischen Bräutigam Jesus entzündet wird. Tiffany Ann ist seit mehr als 10 Jahren im Leib Christi im prophetischen Anbetungsdienst tätig. Mit ihrer Familie ist sie Teil der Northway Church in Malta in New York, wo sie im Anbetungsteam dient.
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Nachtrag
Über die „Braut Jesu“:
Über die „Braut Jesu“, die jeder Gläubige ist, jeder, der Jesus angenommen hat.
Wir wollen diese Lehreinheit hier empfehlen, die wir im Jahr 2017 dazu im Rahmen der Jahresprophetie geschrieben hatten. Die Botschaft ist sehr ausführlich und praktisch zum Thema „Braut Jesu“ und daher noch immer hilfreich:
https://prophetenschule.org/2017/05/13/prophetie-fuer-2017/