Wie man unverletzbar wird

Wie man unverletzbar wird

von Francis Frangipane

Der folgende Artikel wurde ursprünglich am 21. März 2002 veröffentlicht. Der Heilige Geist hat uns den Eindruck vermittelt, dass der Leib Christi das darin Gesagte noch einmal hören sollte. Danke!

– Francis Frangipane

„Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben;“ Hesekiel 36:26

Gott hat ein neues Herz für uns, das nicht beleidigt und gekränkt werden kann, ein „unverletzbares“ Herz. Ihr Lieben, ein unverletzbares Herz zu besitzen ist keine Option oder ein Luxus; es ist auch keine Kleinigkeit. Bedenkt: Jesus warnt, dass, während wir uns dem Ende der Zeit nähern, eine Vielzahl von Menschen so großen Anstoß nehmen wird, dass sie vom Glauben abfallen. Lasst uns Seine Warnung sorgfältig vernehmen:

„Und dann werden viele Anstoß nehmen und einander verraten und einander hassen. Und es werden viele falsche Propheten auftreten und werden viele verführen. Und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten;“ Matthäus 24:10-12

„Viele“ werden Anstoß nehmen; die Liebe wird in „vielen“ erkalten. Es ist mein Gebet, dass wir Seine Worte mit heiliger Furcht hören.

Das Nähren einer Kränkung birgt Gefahren

Wenn wir einer Kränkung gestatten, in unserem Herzen zu bleiben, verursacht dies ernsthafte geistliche Konsequenzen. In obigem Vers benennt Jesus drei gefährliche Folgen: Verrat, Hass und erkaltete Liebe. Wenn wir wegen jemandem beleidigt sind, sogar wenn es jemand ist, um den wir uns kümmern, müssen wir zu ihnen gehen. Andernfalls werden wir anfangen diese Beziehung zu verraten, indem wir hinter ihrem Rücken mit anderen boshaft über sie reden, um ihre Schwächen und Sünden aufzudecken. Es mag sein, dass wir unseren Verrat mit der Aussage maskieren, dass wir nur einen Ratschlag oder Hilfestellung suchen, doch wenn wir dann zurückblicken, erkennen wir, dass wir eindeutig zu vielen Menschen etwas Negatives erzählt haben. Unsere wahre Absicht war es nicht, geistliche Hilfe für uns selbst zu bekommen, sondern wir haben Rache gegen denjenigen gesucht, der uns verletzt und beleidigt hat. Wie kann solch ein Vorgehen nicht die Manifestation von Hass sein? Für eine gekränkte Seele gehen erkaltende Liebe, Verrat und Hass Hand in Hand.

Menschen stolpern für gewöhnlich nicht über Felsblöcke, sie stolpern über Steine – also relativ kleine Dinge. Es kann vorkommen, dass uns die Persönlichkeit einer Autoritätsperson stört und schnell nehmen wir dann Anstoß. Oder ein Freund oder Familienmitglied erfüllt nicht unsere Erwartungen und wir lassen dies zu einer Kränkung in unserer Seele werden. Ihr Lieben, wenn wir „bis zum Ende ausdauern“ wollen, werden wir den Dingen, die uns bedrücken und beschäftigen, ins Auge blicken müssen.

Wenn Jesus warnt, dass wir Ausdauer und Geduld brauchen, sagt Er damit, dass es einfacher ist, ein Rennen zu beginnen als es auch zu Ende zu führen. Zwischen heute und dem Tag, an dem du diese Erde verlässt, wird es bedeutende Momente der Verletzung und des Angriffs geben, die du überwinden müssen wirst. Möglicherweise befindest du dich gerade jetzt in so einem Moment. Verharmlose nicht die Gefahr, die von dem Nähren einer Kränkung ausgeht.

Niemand plant seinen Abfall, keiner sagt jemals: „Ich denke, heute werde ich versuchen, ein verhärtetes, erkaltetes Herz zu entwickeln.“ Solche Dinge schleichen sich verdeckt in unsere Seelen und nur Naivität lässt uns annehmen, dies könne uns nicht passieren. Ich kenne viele Menschen, die ständig wegen diesem und jenem verletzt und angegriffen sind. Anstatt mit der Kränkung fertig zu werden, schleppen diese Leute sie mit sich herum, bis das Gewicht ihr weiteres Gehen mit Gott unmöglich macht. Dir mag es heute gut gehen, aber ich garantiere dir, morgen wird etwas geschehen, das dich unvermeidlich enttäuschen oder verwunden wird; irgendeine Ungerechtigkeit wird dich treffen und fordern, dass du im Fleisch Vergeltung übst.

Die Wurzel der Kränkung

Eine Kränkung kann unsere Fähigkeiten zum Angriffsziel nehmen, oder Sünden, unsere Wertvorstellungen oder unseren Stolz. Sie kann jede Dimension der Seele, gut und böse, durchdringen und verwunden. Ich habe mal eine Serie von Predigten über Klatsch und Tratsch gehalten. Die meisten der Leute erkannten ihre Sünde und taten Buße, doch ein harter Kern von Klatschmäulern nahm zutiefst Anstoß und verließ in letzter Konsequenz die Gemeinde. Wenn der Heilige Geist in der Seele eines Menschen Sünde aufdeckt und wir die Gelegenheit zur Buße ablehnen, beginnen wir oftmals an dem Überbringer der Botschaft Anstoß zu nehmen. Anstatt unsere Herzen zu demütigen, sind wir über die Pastoren oder Lehrer in der Gemeinde empört. Um die Wahrheit zu sagen, die meiste Zeit habe ich nicht die leiseste Idee, wer nun im Besonderen meine Predigt hören soll, doch Gott weiß es.

Paulus wies Timotheus an: „überführe, tadle und ermahne“ (s. 2. Tim. 4:2). Er sagte nicht: „ermahne, ermahne, ermahne“, doch Ermahnung ist es, was wir in den meisten Gemeinden erhalten. Sicherlich brauchen wir Ansporn und Ermutigung, doch es gibt auch Zeiten, ihr Lieben, in denen wir überführt und getadelt werden müssen. Heutzutage gibt es Prediger, die sich davor scheuen die Wahrheit zu predigen, weil sie sich davor fürchten, dass die Leute mit einem Austritt aus der Gemeinde reagieren könnten. Das Endergebnis ist eine Gemeinde voller leicht verletzlicher Leute, die nicht über ihre Unfähigkeit Korrektur anzunehmen hinauswachsen können.

Menschen ändern sich nicht allein durch Ermahnung. Es gibt Bereiche in uns allen, die konfrontiert und diszipliniert werden müssen. Der Pastor, der sich weigert, jene zu disziplinieren und zu korrigieren, die sich in Sünde befinden, ist Gott gegenüber im Ungehorsam. Er ist somit unfähig, Menschen in irgendeine wahrhaftig umformende Veränderung ihres Lebens zu führen; sie werden nicht „bis zum Ende ausdauern“, wenn sie nicht korrekturfähig sind (s. Matt. 24).

Wir müssen zu einem Volk werden, das sagt: „Herr, zeige mir, was in mir der Veränderung bedarf.“ Ich spreche hier vom Erwachsenwerden. Ein weiser Mensch wird Zurechtweisung empfangen und klug werden. Doch ein Dummer lehnt die väterliche Disziplinierung ab (s. Sprüche 15:5).

Persönliche Kränkung

Eine Kränkung kann unseren Stolz verwunden, wenn wir für unsere guten Werke oder unseren Dienst nicht anerkannt werden. Folgendes passierte meiner Frau und mir vor langer Zeit als wir in Kalifornien waren: wir waren als junge Pastoren auf einer Konferenz, als der verantwortliche Leiter beschloss, jeden Gottesdiener und dessen Ehepartnerin persönlich zu begrüßen. Er begrüßte das Paar zu unserer Rechten, dann wandte er sich seinem Mitarbeiterstab zu um eine Frage zu stellen. Einen Moment später kehrte er zurück, ging jedoch an uns vorbei zum Paar, das links von uns stand.

Jeder um uns her sah, dass wir übergangen worden waren. Wir waren beschämt und gekränkt. Doch meine Frau stellte weise fest, wir könnten es zulassen, dass diese Angelegenheit uns verletzt, aber ebenso gut könnten wir sie als Investition in unsere Empfindsamkeit gegenüber der Gefühlen anderer Menschen sehen. Die Kränkung lehrte uns, wie andere sich fühlen, wenn sie ignoriert werden. Kannst du es erkennen? Du musst diese Kränkung zu einer Gelegenheit machen, Christus ähnlicher zu werden.

Die Gelegenheiten Anstoß zu nehmen, sind praktisch endlos. Tatsächlich wird uns täglich Gelegenheit gegeben, durch etwas oder jemanden gekränkt zu sein oder aber ein unverletzbares Herz zu besitzen. Die Zusage des Herrn ist, dass er uns ein neues Herz gegeben hat: ein weiches, offenes Herz, das mit Seinem Geist gefüllt werden kann und von Seiner Liebe überfließt.

Herr,

vergib mir, dass ich so leicht gekränkt bin und Kränkungen in meinem Herzen nähre. Vater, mein Herz ist töricht und schwach. Gewähre mir das unverwundbare Herz von Jesus Christus.

Amen.

Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt.
Originaltitel: „How To Become Unoffendable“
©2006 Francis Frangipane, http://www.frangipane.org, All Rights Reserved.
Quelle: www.elijahlist.com
Die Rechte an dieser Übersetzung liegen bei der Übersetzerin:
©2008 Gabriele Kohlmann, www.soulfood4u.de

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2 Gedanken zu „Wie man unverletzbar wird

  1. Rita Dürr

    Liebe Geschwister
    vielen Dank für diesen Beitrag.Es entspricht der Wahrheit,was hier geschrieben wurde.Es ist eine Bestätigung von dem was ich in meiner Gemeinde in den letzten Jahren erlebt habe.Unser Pastor ist ein Diener Gottes der unbequem predigt,der aufdeckt und klartext spricht.Aber immer in der Liebe.Ich habe mich oft geärgert und mit einem Austritt geliebäugelt.Viele Geschwister haben kritisiert und sind gegangen.
    Ich bin Gott so dankbar,dass ich durchgehalten habe und mein Herz immer mehr verändert wird.Nur durch seine Gnade und Hilfe war das und ist auch weiterhin möglich.
    Herzliche Grüsse
    Rita

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