Reinhard Bonnke
Teil 2
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Wenn wir Gott darum bitten, dass er sich bewegt, so müssen wir
erkennen, dass er dies bereits getan hat und weiterhin tut. Er wartet
darauf, dass wir uns in Bewegung setzen. Die Tagesordnung des Heiligen
Geistes ist dieselbe wie die von Jesus. Das steht fest. Doch was ist
unsere Tagesordnung? Ist sie mit der seinen verbunden? Jesus bietet uns
seine Tagesordnung an: „Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe.“ (Johannes 14,12)
In Apostelgeschichte 1,1 heißt es im Hinblick auf Jesu Dienst ganz
ähnlich: „… alles, was Jesus angefangen hat zu tun.“ Die höchste
Zielsetzung Jesu war die Erlösung – eine gottgegebene Aufgabe. Sünder
hatten an dieser Aufgabe keinen Anteil – außer, dass sie errettet
werden können. Der Erlöser vollbrachte durch sein Leiden und seine
Auferstehung ein Werk, das kein anderer tun konnte. „Ich, ich bin der HERR, und außer mir gibt es keinen Retter“
(Jesaja 43,11). Diese heilige Bestimmung führte er zu einem
triumphierenden Höhepunkt, der die gesamte Ewigkeit prägt. Die
grauenhaften Stunden der Verhaftung, der Demütigung und der Todesqual
hatte er oft als „meine Stunde“ angekündigt, bis er in Johannes 17,1
sagt: „Vater, die Stunde ist gekommen!“ Dann, im Moment seines Todes,
erhob er seine Stimme zu einem Schrei, der den Teufel und all sein
Gefolge erzittern ließ: „Es ist vollbracht!“ Diese Tat muss niemals
erneuert oder wiederholt werden. Es war eine Tat, die dem Vater auf dem
Thron des Universums wohlgefällig war, verwoben mit der gesamten
Schöpfung, ein göttliches Dekret – das Heil unseres Gottes.
Nachdem diese Möglichkeit ewiger Errettung einmal geschaffen war,
brachte er uns in eine Beziehung zu dem Geist Jesu. Die Gemeinde wurde
zur „Chefsache“ Gottes und zum „Kanal seines Wirkens“. Jesus sagte: „Ich will meine Gemeinde bauen!“
(Matthäus 16,18). Bis zu dem Tag, an dem Jesus einst wiederkommen wird,
werden die Jahre mit grenzenloser Arbeit für ihn gefüllt sein. Denn die
endgültigen Ziele Gottes können nicht durch eine einzelne Wunder-Aktion
erreicht werden, sondern nur durch all die Millionen, die er berufen
und auserwählt hat. Er führte sie durch das Feuer der Läuterung, um
reines Gold zu erhalten – Menschenmengen über Menschenmengen.
Eine besondere Aufgabe, angekündigt von Johannes dem Täufer, tat Jesus erst, nachdem er von uns gegangen war: „Er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen“
(Matthäus 3,11). Während des Dienstes, den er begonnen hatte, taufte er
niemanden, doch er versprach, er würde dies nach seiner Auferstehung
tun. Zehn Tage nach seiner Himmelfahrt, dem Tag, an dem er seine Jünger
verlassen hatte, begann er Menschen im Heiligen Geist zu taufen. Und
auf tausend unterschiedliche Arten tut er es bis heute. Er ist derselbe
gestern, heute und in alle Ewigkeit, und ebenso ist sein Dienst
derselbe.
Gott spricht. Die Bibel bezieht sich 23-mal auf den lebendigen
Gott, davon 12-mal im Neuen Testament. Das offenbart uns einen Gott,
der spricht. Er fordert die Götter dieser Welt heraus, welche nicht
sprechen können und kein Leben haben. Psalm 115,5 zeigt den
Unterschied: „Einen Mund haben sie, reden aber nicht.“
Sprechen ist ein Zeichen einer Persönlichkeit. Er hat einen großen
Unterschied zwischen uns und den Tieren gemacht; wir sind
Persönlichkeiten, Tiere nicht. Gott will, dass wir sprechen. In einem
frühen biblischen Beispiel (2. Mose 4,11) sagte Gott Mose, dass er zu
Pharao sprechen solle, doch Mose entschuldigte sich und meinte, dass er
dazu nicht wortgewandt genug sei. Aber der Herr ermahnte ihn: „Wer hat
dem Menschen den Mund gemacht?“ In der Schrift finden wir über 400
ähnliche Aussagen über den Mund und das Sprechen. Ein Gott, der nicht
spricht, ist es nicht wert, dass man auf ihn hört. Der Gott von
Pfingsten aber gab seinen Jüngern Worte des Lebens.
Der Schöpfergeist, der Geist Jesu, ist ganz offensichtlich
erkennbar. Abgehobene und weltabgewandte Frömmler wollen einen solchen
Gott nicht, einen Gott, der nahe ist und klar spricht. Sie wollen, wie
geistliche Entdecker, Gott im „spirituellen Raum“ finden, gerade so,
als ob er sich in einer verlassenen Ecke einer Welt aus Transzendenz
versteckt hätte.
Die Mystiker lauschten auf ätherische Schwingungen, auf Strahlungen aus
der Himmelswelt und dachten von Gott als einem verborgenen Geheimnis
voller Rätsel. Doch die Tagesordnung des Heiligen Geistes führt das
Werk dessen fort, der über diese Erde schritt, erkennbar und offenbart
– nicht in einer undefinierbaren esoterischen Wolke.
Gott ist der lebende Gott, und das lässt keinen Raum für
Spekulationen. Gott kam ins Fleisch und wurde für unsere Sünden
verflucht und ans Kreuz geschlagen. Jesus war das Ebenbild Gottes, er
offenbarte die Liebe des einen wahren Gottes hier auf der Erde. Das ist
für Mystiker und Gelehrte viel zu real und zu „greifbar“. Gott hat „dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen geoffenbart“
(Lukas 10,21). Dr. Campbell Morgan sagt, die Gelehrten sind diejenigen,
die zwei und zwei zusammenzählen können. Aber oft haben sie genau aus
diesem Grund verlernt, das Offensichtliche zu erkennen. Die Evangelien
erzählen uns, dass die einfachen Leute ihm gerne zuhörten und das tun
sie noch immer. Jesus offenbarte damals gerade den niedriger gestellten
Frauen gegenüber ganz tief greifende Wahrheiten. Er ist der Herr all
der Hallelujas, des Klatschens, des Tanzens, der Erweckung; der, dessen
Evangelium begeistert und mitreißt; der, von dem Johannes schreibt,
dass wir ihn „mit unseren Augen gesehen“ und mit unseren „Händen betastet haben“ (1. Johannes 1,1).
Wenn Mose zu Gott sprach, gebrauchte er konkrete Bezeichnungen. In einem erstaunlichen Gebet sagte Mose: „Woran
soll man denn sonst erkennen, dass ich Gunst gefunden habe in deinen
Augen, ich und dein Volk? Nicht daran, dass du mit uns gehst und wir,
ich und dein Volk, dadurch vor jedem Volk auf dem Erdboden
ausgezeichnet werden?“ (2. Mose 33,16). Gott allein machte Israel
groß. Er identifizierte sich mit ihnen. Dieser Gott ist nicht bloß eine
fixe Idee oder eine Fantasie. Die Welt wird sich damit abzufinden
haben, dass Gott so ist, wie er ist. Nahbar, erkennbar und sogar
freundlich. Es gibt keinen anderen Gott. Wenn jemand Gott sucht, wird
er feststellen, dass Gott schon lange nach ihm sucht.
So ist der Gott, den wir kennen. Er ist noch immer auf dieser Erde
in Aktion. Unser Gott lebt und handelt. Genau das ist es, worum es in
diesem Evangelistenbrief geht. Jesus war hier, „der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren“ (Apostelgeschichte 10,38). Wie hohl und leer wäre es doch, wenn er dies heute nicht mehr tun würde.
Das große Versprechen Jesu war, immer bei uns zu sein. Der Heilige
Geist hat diese Aufgabe als seine Tagesordnung übernommen. Er ist der
Geist Jesu. Gott, der Vater, Gott der Sohn, Gott der Geist und … wir!
Das ist die „Vereinigung zur Errettung dieser Welt“.
Der Ruf Gottes stellt die Einladung Jesu und des Heiligen Geistes
für uns dar – das ist unsere größte Gelegenheit, unser Leben in etwas
hineinzuinvestieren, was ewige Dividenden gewährleistet. Tritt direkt
hinein in die Absichten Jesu und seines Geistes – und ihre unbegrenzten
Möglichkeiten. Lass uns die Ziele, auf die sie zugehen, zu den unseren
machen, und wir werden in ein erfolgreiches Leben hineinkommen, in das
großartigste Projekt überhaupt – das Evangelium.
Alle Tätigkeiten, die ohne Gott geschehen, sind vorübergehend, doch
die Partnerschaft der Gemeinde mit Jesus und seinem Geist wird noch
bestehen, wenn alles andere längst vergangen sein wird. Das war Gottes
Absicht von Anbeginn der Schöpfung und sie gilt bis in alle Ewigkeit –
mit uns oder auch ohne uns, ganz wie wir wollen. Wir sind frei,
Verlierer zu sein, sofern wir das möchten, oder echte Helden des
Glaubens zu werden.
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